3D-gedruckte patientenspezifische Atemwegstents haben vor Kurzem erstmals eine Zulassung von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA), wie die Cleveland Clinic in einer Pressemitteilung erklärt. Entwickelt wurden diese von Dr. Tom Gildea, von der Klinik mit Sitz in Ohio, USA, der damit Patienten bei Atemwegsproblemen schneller, besser und kostengünstiger helfen möchte.
Bisherige Behandlung

Traditionell hergestellte Atemwegstents sind nur in einer begrenzten Anzahl von Größen verfügbar. Sie passen nicht immer zu 100% optimal, was die Probleme der Patienten im schlimmsten Fall sogar noch verschlechtern kann. Atemwegskomplikationen und -beschwerden sind die Folge. Stents, die nicht ordentlich sitzen, verursachen außerdem Probleme wie das Wachstum von neuem Gewebe oder das Absterben von Gewebe oder haben eine Schleimbeeinflussung zur Folge.
Patienten mit gravierenden Atemstörungen, die durch Tumore, Traumata, Entzündungen oder anderes verursacht wurden, kann Dr. Gildea mit den 3D-gedruckten Silikonstents helfen. Die auf den Patienten angepassten Atemwegstents wurden bereits in kleinem Rahmen eingesetzt. Das Compassionate-Use-Programm der FDA zeigte damit, dass die Behandlung mit den Stents durchführbar und sogar sehr erfolgreich sein kann. Patienten erhalten so eine weitere Lösungsmöglichkeit, wenn alle anderen Behandlungen nicht mehr helfen.
Warum die 3D-gedruckten Atemwegstents besser sind
Werden die Stents auf Patienten zugeschnitten, reduziert sich das Risiko für Komplikationen deutlich. 3D-gedruckte Stents halten länger als auf herkömmliche Weise hergestellte Stents. Silikonstents erlauben kürzere Eingriffszeiten und verbessern die Symptome der Patienten deutlich. US-Ärzte haben vor gut einem Jahr den 3D-Druck zur Rekonstruktion der Atemwege von einem 13 Monate alten Baby eingesetzt.
Die von Dr. Gildea entwickelten Stents basieren auf Daten von CT-Scans. Eine proprietäre 3D-Visualisierungssoftware wandelt diese in eine 3D-druckbare Form um. Danach werden sie in 3D-gedruckt und mit medizinischem Silikon injiziert. Der fertige Stent ist in Form und Größe perfekt auf den Patienten abgestimmt.

Dr. Gildea gründete ein Unternehmen mit dem Namen VisionAir Solutions, dass dabei helfen soll, personalisierte medizinische Geräte für interventionelle Lungenärzte und Patienten zur Verfügung zu stellen. Die patientenspezifischen Stents werden wohl im ersten Quartal 2020 in einem „kontrollierten Start“ in den großen Kliniken in den USA eingesetzt werden.