Das polnische Unternehmen Sinterit hat einen neuen SLS-3D-Drucker vorgestellt. Das Modell mit dem Namen „Suzy“ ergänzt das bestehende Portfolio des Herstellers und bietet eine deutlich gesteigerte Druckgeschwindigkeit bei gleichzeitig reduzierten Kosten. Die neue Maschine richtet sich insbesondere an Anwender, die regelmäßig Polyamid-12 (PA12) verarbeiten.

35 % schneller und 20 % günstiger als der Vorgänger
Suzy wurde speziell für Anwendungen entwickelt, bei denen Geschwindigkeit und hohe Maßgenauigkeit gefragt sind. Mit einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 20 mm pro Stunde ist sie laut Hersteller rund 35 Prozent schneller als das bisherige Modell Lisa X. Der Preis beträgt 17.590 Euro, was etwa 20 Prozent unter dem Preis der Lisa X liegt.
Diese Kostensenkung wurde durch gezielte Einsparungen erreicht. So verzichtet Suzy auf Komponenten wie Stickstoffkammern oder umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten, die laut Sinterit von der Mehrheit der Nutzer nicht benötigt werden. Ziel sei es, ein möglichst effizientes und anwenderfreundliches System zu liefern.
Merkmale und zukünftige Entwicklungen

Die Maschine setzt auf das selektive Lasersintern (SLS) mit einem 30-Watt-IR-Diodenlaser. Die Druckauflösung beträgt 75 Mikrometer pro Schicht, was zu sehr feinen und detailreichen Bauteilen führt. Der Bauraum bleibt mit 130 x 180 x 330 mm identisch zum Vorgängermodell, wurde aber in seiner Effizienz durch optimierte Temperaturregelung, verbessertes Recoating und intelligente Innenarchitektur weiterentwickelt.
Weitere technische Daten beinhalten ein 9-Zoll-Touch-Display, eine integrierte Kamera zur Prozessüberwachung und eine breite Konnektivitätsauswahl (WLAN, Ethernet, USB). Das Heizsystem umfasst 21 unabhängig steuerbare Heizelemente, die eine maximale Kammerinnentemperatur von 210 °C ermöglichen.
Zum Start ist Suzy auf PA12-Materialien ausgelegt. Eine Erweiterung auf weitere Kunststoffe wie Polypropylen ist laut Sinterit bereits geplant.
Technische Spezifikation
Der SLS-3D-Drucker Suzy von Sinterit kombiniert kompakte Bauweise mit hoher Präzision und Leistungsfähigkeit. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten technischen Merkmale des Systems.
| Drucktechnologie | SLS – Selektives Laserstrahlsintern |
| Laser | IR-Diodenlaser, 30 W, λ = 976 ± 3 nm |
| Laserlebensdauer | >30.000 Stunden |
| Lasersteuerung | Galvo-Scanner |
| Schichthöhe (Z) | 0,075 mm |
| Max. Druckgeschwindigkeit | bis zu 20 mm/h |
| Bauvolumen (PA12) | 130 x 180 x 330 mm |
| Max. Druckgröße (diagonal) | 398 mm |
| Minimale Wandstärke | ab 0,5 mm |
| Spiel beweglicher Teile | ab 0,2 mm |
| Druckbettgröße | 150 x 200 x 350 mm |
| Geräteabmessungen | 650 x 610 x 1200 mm |
| Gewicht | 150 kg |
| Max. Kammertemperatur | 210 °C |
| Heizzonen | 4 Zonen, 21 unabhängige Heizelemente |
| Bedienung | 9″ Touchscreen, integrierte Kamera |
| Konnektivität | WiFi, Ethernet, USB |
| Software | Sinterit Studio |
| Unterstützte Dateiformate | STL, 3MF, OBJ, 3DS, FBX, DAE |
| Betriebssystem | Windows 10 oder höher |
| Stromversorgung | 230 V / 100-120 V (mit Konverter) |
| Durchschnittlicher Stromverbrauch | 0,85 kW |
| Maximaler Stromverbrauch | 1,65 kW |
| Verpackungsmaße | 650 x 750 x 1350 mm |
| Verpackungsgewicht | 195 kg |
Fokussierung auf Desktop-SLS statt industrieller Großsysteme
Mit der Vorstellung von Suzy unterstreicht Sinterit seinen Strategiewechsel. Während das Unternehmen 2021 mit dem Modell NILS 480 auch den industriellen Markt adressierte, liegt der Fokus nun wieder verstärkt auf kompakten, kosteneffizienten Systemen. Der mittlere und große SLS-Markt sei laut Vertriebsleiter Maks Wikar zunehmend überlaufen und wenig lukrativ.
Sinterit hat eigenen Angaben zufolge weltweit bereits über 1.000 Systeme verkauft. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen im Vorjahr konnte das Unternehmen durch strategische Neuausrichtung, zusätzliche Finanzierung und Restrukturierungen seine Position festigen.
„Mit Suzy wollen wir Ingenieuren ein Werkzeug an die Hand geben, das Geschwindigkeit, Präzision und Kostenbewusstsein vereint“, so CTO Petr Tuma. CFO Lukasz Adach ergänzt: „Wir haben alles verbessert – von der Technik bis zur Organisation.“