Das polnische 3D-Druck-Unternehmen Sinterit hat ein neues Polypropylen-PP-3D-Drucker-Material vorgestellt. Das Material soll beim SLS-3D-Druck, dem Selektivem Laser Sintern, zum Einsatz kommen. Sinterit verspricht mit seinem ersten PP-Material eine Zugfestigkeit von 19,3 MPa und kann zum Beispiel für den 3D-Druck von Luftfiltergehäusen in der Automobilindustrie eingesetzt werden.
Sinterit hat das erste Polypropylen (PP)-Material für SLS-3D-Drucker vorgestellt. Die neue Entwicklung basiert auf einem chemikalienbeständigen Material mit geringer Wasseraufnahme und ist laut einer Pressemitteilung, die das 3D-grenzenlos Magazin erreicht hat, einzigartig im Segment der kompakten SLS-3D-Drucker. Es erweitert die Möglichkeiten für die Automobilindustrie, Hersteller von Kunststoffteilen und andere. Im vergangenen August hat Sinterit ein SLS-3D-Druck-Zentrum eröffnet, da die Nachfrage nach Objekten aus dem SLS-3D-Drucker steigt.
Details zum neuen Polypropylen-PP-Material
Sinterit erklärt, dass es bisher nichts Vergleichbares gab. Das luft- und wasserdichte Material TPE, ebenfalls von Sinterit, musste nach dem Drucken speziell versiegelt werden. Bei dem neuen PP-Material ist das nicht erforderlich. Die geringe Dichte des PP-Pulvers von Sinterit ermöglicht schwimmende Teile und eignet sich für die Pneumatik. Polypropylen wird häufig in der Automobilindustrie eingesetzt. Das Material findet sich in einigen Autoteilen wieder. Polypropylen nun für funktionale Prototypen verwenden zu können, ist laut Sinterit ein entscheidender Faktor für kompakte SLS-3D-Drucker.
Das neue Material von Sinterit kann für Luftfiltergehäuse genutzt werden. Auch das funktionale Prototyping der Leitungen im Lufteinlass, in den Lüfterhauben und in den elektronischen Gehäusen eignet sich laut Konrad Głowacki, Mitbegründer und Chief Business Development Officer von Sinterit, dafür. Hersteller von Kunststoffobjekten verwenden PP bei ihren Warenteilen. Mit den 3D-Druckern Lisa oder Lisa PRO SLS kann das neue PP-Pulver für schnelleres Prototyping und eine kurze Serienproduktion der Endprodukte eingesetzt werden.
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Einsatzmöglichkeiten und Eigenschaften
Muss ein Prototyp in einer flüssigen Umgebung arbeiten wie eine Pumpe zum Beispiel, dann ist PP von Vorteil. Es hält dem erhöhten Druck stand und nimmt keine Feuchtigkeit auf. Universitätslabore und Forschungs- und Entwicklungsunternehmen profitieren ebenso vom neuen Material. PP kann der Druckbeaufschlagung normaler pneumatischer Systeme standhalten. Es ist für benutzerdefinierte Adapter, Anschlüsse und Sensorgehäuse verwendbar.
Das neue PP-Pulver hat eine Zugfestigkeit von 19,3 MPa und eine Bruchdehnung von 44%. Es ist in grauer Farbe in 6kg Metalleimern erhältlich. Sinterit hat nun acht Pulver in seinem Portfolio. Mit der Markteinführung des neuen Pulvers soll der SLS-3D-Druck zugänglicher gemacht werden. Mit der Powder Handling Station hat Sinterit im Vorjahr ein Gerät zur Nachbearbeitung 3D-gedruckter Objekte vorgestellt.