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Schwedische Forscher stellen mit 3D-Druck nachhaltige Wandverkleidungen aus nachwachsenden Rohstoffen her

In einer bemerkenswerten Entwicklung an der Technischen Universität Chalmers hat das Team um Malgorzata Zboinska einen Durchbruch im Bereich der nachhaltigen Baustoffe erzielt. Sie haben ein 3D-Druckverfahren entwickelt, das die Herstellung von Raumteilern, Jalousien, Akustikelementen zur Schalldämpfung und Wandverkleidungen im Trockenbau aus nachwachsenden Rohstoffen ermöglicht. Dieses innovative Verfahren nutzt eine spezielle Tinte, die aus Nanozellulosefasern, Wasser und Alginat, einem algenbasierten Material, besteht. Das berichtet die Universität auf seiner Website.

Eine umweltfreundliche Alternative

Die Basis dieser revolutionären Tinte bildet Nanozellulose, ein Hydrogel, das in der Biomedizin für seine Biokompatibilität und Feuchtigkeitsbindung bekannt ist. Bisher fand dieses Material allerdings keine Anwendung im trockenen Zustand als Baumaterial. Durch die Nutzung von Abfällen aus Sägewerken und Papierfabriken für die Nanozellulosefasern, kombiniert mit dem umweltfreundlichen Alginat, setzt das Team von Zboinska auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

3D-gedruckte Wandverkleidungen und Akustikelemente aus nachwachsenden Materialien entwickelt von der Technischen Universität Chalmers
Innovative Wandverkleidungen und Akustikelemente, hergestellt mit einem ressourcenschonenden 3D-Druckverfahren unter Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen – eine Entwicklung der Technischen Universität Chalmers. Die gezeigten Muster demonstrieren das Potential nachhaltiger Materialien im Bauwesen. (Bild © Technische Universität Chalmers)

Ressourcenschonung im Fokus

„3D-Druck ist eine sehr ressourceneffiziente Technik“, erklärt Zboinska. Anders als traditionelle Herstellungsverfahren, die auf Matrizen und Gussformen angewiesen sind und somit mehr Abfall produzieren, ermöglicht der 3D-Druck eine präzise und abfallarme Produktion. Das von Zboinska und ihrem Team eingesetzte Roboter-3D-Drucksystem hebt sich durch seine Energieeffizienz hervor, indem es statt Wärme nur Luftdruck zur Verarbeitung der Tinte nutzt.

Beitrag zur Reduktion von Umweltbelastungen

Die Bauindustrie ist einer der größten Verbraucher fossiler Ressourcen und Produzent von CO2-Emissionen und Abfall weltweit. Die von Zboinska entwickelte 3D-Drucktechnik verspricht eine signifikante Reduktion dieser Umweltbelastungen, indem sie einen energieeffizienten Herstellungsprozess bietet und auf nachwachsende Rohstoffe setzt. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Übergang in eine nachhaltigere Bauindustrie.

Einblick in die Zukunft

Mit der fortschreitenden Entwicklung von Biomaterialien und der Suche nach grüneren Alternativen in der Bauindustrie, markiert die Arbeit von Zboinska und ihrem Team einen wichtigen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft. Durch die Verbindung von biomedizinischem Wissen und innovativer 3D-Drucktechnologie entstehen nicht nur nachhaltige Baumaterialien, sondern auch neue Möglichkeiten für die Gestaltung und Realisierung von Bauprojekten.

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