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University of Maine und Hudson Museum bilden mit 3D-Druck kulturell sensible Artefakte nach und geben Original an Stamm in Alaska zurück

Logo University of MaineForscher an der University of Maine (UMaine) haben laut einem Artikel ein Projekt gestartet, um kulturell sensible Artefakte einem Stamm in Alaska zurückzugeben. Sie druckten die Nachbildung eines Tlingit Frog Clan-Helms originalgetreu mit einem 3D-Drucker. Das Original wird an den Tlingit-Stamm zurückgeschickt, während die Kopie im Hudson Museum ausgestellt wird. Mit der Nachbildung des Helms haben die Beteiligten ein Proof-of-Concept umgesetzt, das das Potenzial der additiven Fertigung für Anwendungen zeigt. Bei Erfolg wird die Technologie eingesetzt um etwa ein halbes Dutzend Nachbildungen anderer Tlingit-Artefakte herzustellen, die der Stamm angefordert hat.

3D-Druck des Tlingit Frog Clan Helms als Proof-of-Concept

Original (links) vs. 3D-gedruckte Kopie des Helms (rechts)
An der UMaine ist eine 3D-gedruckte Kopie des Helms (rechts im Bild, links das Original) entstanden (Bild © University of Maine).

Die UMaine und das Hudson Museum wollen die Technologie nutzen, um die Rückgabe mehrerer kultureller Artefakte an den Tlingit-Clan zu ermöglichen. Das Team scannte zuerst den Tlingit Frog Clan und druckte eine Kopie des Helms in 3D. Die fertiggestellte Version ähnelt dem Original sehr stark. Der Helm soll vom Clanführer ausgestellt worden sein und wurde zusammen mit den anderen Tlingit-Artefakten 1982 vom Nachlass von William Palmer III gespendet, der die Objekte gesammelt hatte.

Der Zentralrat des Tlingit-Stamms stellte einen Antrag auf Rückführung des Helms und sieben weiterer Artefakte aus der Sammlung des Hudson Museums. Daraufhin wurde das Projekt initiiert. Gretchen Faulkner, die Direktorin des Museums, arbeitete mit dem Clan zusammen, um die Genehmigung für den Versuch einer 3D-gedruckten Nachbildung zu erhalten. Der Stamm erhält das Original zurück und eine „Kopie“ für die Ausstellung bleibt dem Museum erhalten.

Geschichte konservieren mit 3D-Druck

Die Forscher scannten den Helm in 3D und erfassten ihn mit all seinen Fehlern und Details. Anschließend druckten sie eine maßstabsgetreue Nachbildung in 3D. Derzeit sucht das Team eine Methode, den gedruckten Helm vor der Lackierung zu glätten, damit dieser möglichst nahe am Original bleibt. Mit dem Projekt soll die Fähigkeit des 3D-Drucks gezeigt werden, genaue Nachbildungen wichtiger kultureller Artefakte herzustellen. Wenn der 3D-Druck des Helms erfolgreich ist, wird das Team eine 3D-gedruckte Kopie der übrigen Tlingit-Artefakte herstellen.

3D-gedruckte Helmkopie (links) vs. Original (rechts)
Durch die 3D-gedruckte Kopie (im Bild links, rechts das Original) kann das Original zurück an den Clan geschickt werden (Bild © University of Maine).

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