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3D-Druck ermöglicht blinden Eltern das Gesicht ihres Embryos zu ertasten

Menschen, die eine schwerere Sehbeeinträchtigung haben oder gar blind sind, nehmen Dinge, die sie nicht mit den Augen wahrnehmen können, in die Hand, um so einen Eindruck davon zu gewinnen, wie sie aussehen. Melissa Riccobono, Präsidentin der Maryland Parents of Blind Children, eine Abteilung der National Federation of the Blind (NFB), erklärt in einem Artikel der Washington Post, dass es für werdende Eltern sehr schön wäre, statt eines Ultraschallbilds, mit dem seheingeschränkte, werdende Eltern kaum bis nichts anfangen können, eine 3D-gedruckte Version ihres Embryos zu erhalten und ertasten zu können. Eine ähnliche Idee bot bereits das Start-up Embryo 3D. Werdende Eltern bekommen eine 3D-gedruckte Skulptur ihres Babys. auf Grundlage eines 3D-Scans des Embryos.

3D-Bas-Relief-Modell

Baby Rosalie Embryo Modell
Riccobono geht davon aus, dass der Service vielen werdenden Eltern große Freude bereiten wird (Bild © Andrew Mangum / The Washington Post).

Dank eines 3D-Bas-Relief-Modells konnte Taylor Ellis schon vor der Geburt ihrer kleinen Rosalie einen Eindruck vom Leben in ihrer Gebärmutter gewinnen. „Es fühlt sich super-real an, wenn man es fühlen kann“, sagt sie und fügt hinzu, dass es war, als wäre sie zum ersten Mal schwanger, weil sie so viele Details hatte. Für Ellis war es ein sehr emotionaler Moment.

Die Idee für diesen Service entstand vor einigen Jahren, als Dr. Jena Miller, Geburtshelferin und Chirurgin am Johns Hopkins Center für fetale Therapie, erkannte, dass sie sich mit 3D-Druck besser auf schwierige Operationen vorbereiten kann. Einer der Mitarbeiter hatte die Idee, 3D-gedruckte Ultraschallmodelle des Gesichts des Babys zu erstellen.

Viel Freude und wenig Aufwand

Ellis und ihr ebenfalls sehbehinderter Mann Jeremy hofften sehr, dass das Baby seine Nase bekommt. „Das Einzige, was einfach sehr deutlich und offensichtlich und einfach perfekt ist, ist die Nase. Es fühlt sich genauso an wie bei meinem Mann“, sagte Ellis über das Modell.

Riccobono geht davon aus, dass der Service vielen werdenden Eltern große Freude bereiten wird. Die Materialkosten betragen gerade mal 1,4 USD (1,2 EUR). Der Druck dauert 3,5 Stunden. Riccobono, selbst Mutter von zwei Kindern, hätte sich gefreut, diese Möglichkeit gehabt zu haben, vor der Geburt ihrer Kinder, ein 3D-Modell ihres Kindes zu „sehen“. Sie hofft nun, dass mit diesem Service das Schwangerschaftserlebnis für Mütter verbessert werden kann.

Taylor Ellis mit Baby Rosalie
Dank eines 3D-Basrelief-Modells konnte Taylor Ellis schon vor der Geburt ihrer kleinen Rosalie einen Eindruck vom Leben in ihrer Gebärmutter gewinnen (Bild © Andrew Mangum / The Washington Post).
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