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Haut-3D-Drucker soll bei Verbrennungsbehandlung helfen

Im Concord Hospital in Sydney, Australien, wird laut einem Artikel von NSW Government derzeit ein weltweit einzigartiger medizinischer Versuch durchgeführt: Hautgewebe wird mittels 3D-Druck direkt am Krankenbett auf Wunden von Verbrennungsopfern aufgetragen. Entwickelt wurde das Verfahren von dem Biotechnologieunternehmen Inventia Life Science in Zusammenarbeit mit dem Skin Laboratory des Krankenhauses.

Ziel der neuen Methode ist es, die körpereigenen Hautzellen der Patienten zu nutzen, um neue Hautschichten zu regenerieren und die Notwendigkeit von Hauttransplantationen langfristig zu vermeiden. Im Mittelpunkt steht der chirurgische 3D-Drucker „LIGŌ Surgical Robot“, der in der Lage ist, alle Hautschichten schichtweise und präzise aufzubauen.

Auf der Website von Inventia Life Science heißt es:

„LIGŌ kann sämtliche Gewebeschichten rekonstruieren und so eine physiologische Regeneration ermöglichen. Das verbessert die Heilung, fördert die Gewebeintegration und könnte Transplantationen gänzlich überflüssig machen.“

Erste Patientenerfolge in klinischer Studie

Nahaufnahme einer Brandverletzung am Bein während einer medizinischen Behandlung mit Handschuhen und Tupfer
Behandlung einer Brandwunde, wie sie auch im australischen Concord Hospital mit 3D-gedruckter Haut therapiert wird (Symbolbild).

Bisher haben fünf Patientinnen und Patienten im Rahmen der klinischen Studie eine 3D-gedruckte Haut erhalten. Weitere fünf sollen in der laufenden Phase folgen, bevor das Verfahren in eine nächste Studienphase übergeht. Eine der behandelten Personen, Rebecca Jane Torbruegge, erlitt bei einem Go-Kart-Unfall eine Verbrennung am Bein. „Ich war überrascht, dass ich keine Schmerzen hatte – selbst an der Stelle, an der die Haut entnommen wurde. Die größte Herausforderung war, sechs Tage ruhig zu liegen“, schildert Torbruegge ihre Erfahrung.

Die Anwendung erfolgt momentan auf den Wunden, die entstehen, wenn Haut für Transplantationen entnommen wird. Das langfristige Ziel ist jedoch, direkt auf Brandwunden oder tiefere Verletzungen drucken zu können.

Forschung mit globaler Perspektive

Dr. Jo Maitz, Leiterin der Forschungsgruppe für Verbrennungs- und Rekonstruktive Chirurgie am Concord Hospital, sieht in dem Verfahren einen Meilenstein für die Medizin:

„Das ist die Zukunft. Es ist eine Weltneuheit, direkt am Krankenbett Haut zu drucken.“

Auch der Gesundheitsminister des Bundesstaates New South Wales, Ryan Park, hebt die Bedeutung des Projekts hervor:

„Diese Technologie verändert Leben. Sie könnte Menschen mit Verbrennungen und Gewebeverlust erheblich helfen und untermauert Concords Rolle als global führendes Zentrum in der Verbrennungsmedizin.“

Das Projekt steht beispielhaft für die zunehmende Rolle des 3D-Drucks in der personalisierten Medizin und zeigt, wie additive Fertigung zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen kann. Weitere Beispiele bietet auch unsere Themenseite „3D-Druck von Haut„.

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