Die Litauische Universität für Gesundheitswissenschaften (LSMU) in Kaunas hat kürzlich eine bedeutsame Innovation in Betrieb genommen: den ersten validierten 3D-Drucker für pharmazeutische Tabletten in Europa. Das berichtet die Universität in einer Mitteilung. Dieser 3D-Drucker für Medikamente ermöglicht es, individuell angepasste Medikamente für jeden einzelnen Patienten zu produzieren. Die additive Fertigung bietet auch die Möglichkeit, mehrere Wirkstoffe in einer einzigen Tablette zu kombinieren, wodurch die Wirksamkeit von Medikamenten erhöht und Nebenwirkungen reduziert werden können.

Personalisierte Medizin und Vorteile für besondere Patientengruppen
Durch den 3D-Druck können verschiedene Mikrokapseln in die Tabletten eingebettet und mit unterschiedlichen Schichten von Hilfsstoffen überzogen werden. Dies kontrolliert die Freisetzung des Arzneimittelwirkstoffs. Eine solche Technik ist besonders nützlich für spezielle Patientengruppen wie Kinder und ältere Menschen. „Die Zukunft beginnt jetzt!“, betonte Prof. Jurga Bernatonienė, Leiterin des Fachbereichs Arzneimitteltechnologie und Sozialpharmazie an der Fakultät für Pharmazie der LSMU.
Erste erfolgreiche Druckprojekte
Symbolisch wurden die ersten mit dem Gerät gedruckten Tabletten aus Elsholtzia-Ketonen hergestellt, einem Wirkstoff, der in der Spätsommer-Minze vorkommt. Laut Prof. Bernatonienė ist dies „ein internationales Patent, sicher und gut verträglich, zur Behandlung von Arrhythmien“.


Bildung und Zusammenarbeit: Ein Blick in die Zukunft
Die innovative 3D-Druck-Technologie bietet nicht nur neue Möglichkeiten in der Medikamentenproduktion, sondern auch für die Zusammenarbeit mit Unternehmen, industriellen Apotheken und Krankenhäusern. Außerdem eröffnet es neue Chancen für Studenten und junge Forscher, die sich aktiv in die Entwicklung von 3D-Tablettenformen einbringen. Auf unserer Themenseite erfahren Sie alles zum 3D-Druck von Medikamenten.