Seit diesem Frühjahr beschäftigen sich Ärzte weltweit mit den Folgen einer Erkrankung an COVID-19. Ärzte des Belfast Health and Social Care Trust und das 3D-Druckunternehmen Axial3D versuchen mit einem 3D-gedruckten Lungenmodell eines COVID-19-Patienten die Krankheit und ihre Folgen besser zu verstehen, wie Axial3D in einer Pressemitteilung erklärt. Um die Krankheit überhaupt festzustellen, bedarf es eines Tests. In Dänemark wurde ein Rachenabstrich-Roboter mit dem 3D-Drucker entwickelt, der automatisch einen Abstrich vornehmen kann.
3D-Modell zeigt Lunge am 14. Tag

Am 14. Tag der Infektion wurde die Lunge eines COVID-19-Patienten mit CT-Scans genau erfasst. Es war zu erkennen, wie stark sich diese Krankheit auf die Lunge auswirken kann. Das 3D-gedruckte Modell zeigt den entzündlichen Eiter und das vernarbte Gewebe. Das Gewebe hat sich in den Atemwegen der Lunge gebildet und verhindert den normalen Sauerstofffluss der Lunge. Am Beispiel der Patientenlunge sollen die Langzeitfolgen dieser Erkrankung genauer beobachtet werden.
Für den 3D-Druck des Modells wurde der Form 3 3D-Drucker von Formlabs eingesetzt. Acht in 3D gedruckte Teile wurden mit sorgfältig platzierten Magneten zusammengesetzt. Die Ärzte erhielten Sicht aus verschiedenen Perspektiven auf den Zustand der Lunge. Das Forschungsteam kann das physikalische 3D-Modell für die Untersuchungen der Auswirkungen des Virus auf die Lunge verwenden. Auch nicht medizinische Fachleute damit erkennen, wo sich das Virus manifestiert und wie Radiologen Patientenpathologien untersuchen.
„Bei der Besprechung von COVID-19 mit einem Radiologen haben wir vorgeschlagen, die Lunge in 3D zu drucken“, erklärte Roger Johnston, CEO bei Axial3D. „Er hat uns einige CT-Scans geschickt, die wir in unserem 3D-Drucklabor von Formlabs gedruckt haben. Das Ergebnis zeigt, das wir Lungen visualisieren können, wie sie noch nie zuvor gesehen wurden. Dadurch konnte das Ärzteteam eine völlig neue Sichtweise auf die langfristigen Auswirkungen der Infektion erhalten und diese verstehen.“
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