Kanadischen Forschern der University of Alberta ist es gelungen Knorpel für die Rekonstruktion von Nasen nach Hautkrebsbehandlungen mit 3D-Druck herzustellen. Dazu verwendeten die Forscher ein Material, das innerhalb von vier Wochen zu einem für den Patienten geeigneten Knorpel kultiviert wird. Die Wiederherstellung der Nase mit 3D-gedrucktem Material erspart invasive Eingriffe.
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Hautkrebs bildet sich meist an der Nase. Bei der Behandlung des Patienten entfernen Ärzte Haut- und Knorpelabschnitte. Um keine unschönen verformten Nasen zurückzulassen, wird diese Region anschließend ausgebessert. Das geschieht mit der Knorpelentnahme aus Bereichen wie den Rippen des Patienten. Doch die Knorpelteile passen nicht immer zur Form der Nase und der invasive Eingriff führt oft zu weiteren Problemen.
Details zu Rekonstruktion mit 3D-gedrucktem Knorpel
Forschern an der University of Alberta ist laut einer Pressemitteilung der Universität der 3D-Druck von an den Patienten angepassten Knorpelformen gelungen. Nasen von Hautkrebspatienten könnten damit weniger invasiv rekonstruiert werden, da ein Ersatzknorpel nach Bedarf geformt werden kann. Invasive Eingriffe entfallen und die genau anpassbare Form sorgt für ein gelungenes Gesamtbild. Die Arbeit der Forscher wurde in einem Artikel mit dem Titel „Bioprinting of human nasoseptal chondrocytes‐laden collagen hydrogel for cartilage tissue engineering“ im Fachjournal FASEB veröffentlicht.
Für den Ersatzknorpel nutzt das Team menschliche Nasenknorpelzellen und mischt diese mit einem Hydrogel aus Kuhkollagen. Das Material wird mit einem Biodrucker in 3D gedruckt und im Anschluss vier Wochen kultiviert. Der fertige funktionelle Knorpel kann dann in den Patienten transplantiert werden.
Der Autor zur Studie
Adetola Adesida, korrespondierender Autor der Studie, erklärt:
„Der Patient legt sich auf den Operationstisch und in etwa 30 Minuten wird eine kleine Biopsie aus der Nase entnommen. Damit können wir verschiedene Knorpelformen speziell für ihn herstellen. Wir können die Zellen sogar einlagern und später verwenden, um alles zu bauen, was für die Operation benötigt wird.“
Es gab in der Vergangenheit auch andere Universitäten, die den 3D-Druck von Knorpel erforschten. Ein Team von Forschern der Penn State University hat 2016 die Herstellung von 3D-gedruckten Knorpelschichten zur Behandlung von Arthrose untersucht. 2017 gelang es schwedischen Forschern, 3D-gedruckte Knorpel in Mäuse zu implantieren. Die Forscher der University of Alberta werden im nächsten Schritt den Knorpel bei Transplantationen an Tieren testen. Sie gehen davon aus, dass sie in zwei bis drei Jahren den Knorpel an Menschen testen können.
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