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Stuttgarter Start-up Personomic stellt passgenaue Silikon-Fahrradgriffe mit 3D-Druck her

Grüner Griff

Die Fahrradgriffe (im Bild) können individuell gestaltet werden (Bild © Personomic).

Personomic LogoDas Stuttgarter Start-up Personomic, eine Ausgründung der Universität Stuttgart, entwickelte einen maßgefertigten Fahrradgriff, der individuell angepasst an die Hände des Radfahrers hergestellt wird. Das junge Unternehmen wurde im März 2020 von Paul Eichinger, Christian Renninger und Andreas Schulz gegründet. Über eine Kickstarter-Kampagne wird der Fahrradgriff zum Preis von 59 Euro (UVP 99 Euro)  angeboten. Die Auslieferung soll pünktlich zur Fahrradsaison 2022 beginnen.

Vorteile durch Personomic-Fahrradgriffe aus dem 3D-Drucker

Fahrradgriffe, die nach einem Standardmodell entwickelt wurden, erhöhen die Druckbelastung auf Nervenbahnen und verursachen Probleme. Die Personomic-Fahrradgriffe werden individuell angepasst und sollen für beschwerdefreies Fahren sorgen. Statt Gummimischungen, die mit der Zeit durch Umwelteinflüsse verkleben, verwendet Personomic Silikon. Das ist abriebfester, verklebt nicht und bringt hohe Langlebigkeit.

Das Silikon „schluckt“ außerdem dank seiner dämpfenden Eigenschaften Vibrationen, die sich während der Fahrt negativ auf die Hand auswirken können. Der Kunde kann über den Online-Konfigurator von Personomic aus über 350 möglichen Designkombinationen wählen und den Griff auf Wunsch auch mit einer Gravur versehen.

Hand auf DIN-A4-Blatt wird fotografiert
Grüner Griff
Vergleich normaler Griff vs. Personomic Griff

Entstehung eines individuellen Fahrradgriffs

Um für die personalisierten Griffe die Hand vermessen zu können, benötigt Personomic ein einziges Foto, bei der die Hand auf einem DIN-A4-Blatt liegt, und als millimetergenaues Referenzobjekt dient.

Eine Machine-Learning-Pipeline bestimmt die relevanten Handmasse. Tiefeninformationen werden statistisch interpoliert. Die Daten helfen, einen digitalen Zwilling der Hand zu generieren, ein frei bewegliches 3D-Modell mit Knochen, Gewebe und Haut.

Die Software simuliert die ideale Griffposition des digitalen Zwillings und überträgt die Hand auf den Griffrohling, der der Negativform der Hand entspricht. Abschließend wird der Griff geglättet und optisch aufgewertet. Für den 3D-Druck sorgt die Firma Rapid Shape, ein regionaler Kooperationspartner des Unternehmens. Zuerst entsteht eine Gussform, die im nächsten Schritt in einem Vakuumverfahren mit Silikon befüllt wird.

Erste Rückmeldungen

Der Griff wurde von begeisterten Fahrradfahrern entwickelt und in mehreren Iterationsschleifen optimiert. Tester von Prototypen berichteten über Linderung bis hin zum kompletten Verschwinden der Handbeschwerden, wie Personomic in der Pressemitteilung erklärt. Unabhängige Untersuchungen am Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) der Universität Stuttgart zur Druckbelastung der Personomic-Griffe im Vergleich zu herkömmlichen ergonomischen Griffen zeigten, dass die Griffe Kraftspitzen auf die Handfläche und die Flächenpressung bestmöglich reduzieren.

Gussformen kommen aus dem 3D-Drucker
3D-Druck-Griff von Personomic

Fahrrad-Produkte aus dem 3D-Drucker

Es gibt einige 3D-gedruckte Produkte, die das Fahrradfahren angenehmer und sicherer gestalten. KAV Sports hat im Juni 2021, ebenfalls über eine Kickstarter-Kampagne, maßgeschneiderte Fahrradhelme aus dem 3D-Drucker vorgestellt. Das Kampagnenziel wurde viermal erreicht und erste Kunden können die auf den Kopf genau angepassten Fahrradhelme bereits nutzen. Den 3D-gedruckten Fahrradsattel „S-Works Romin EVO“ brachte Specialized vor einem Monat auf den Markt. Diese und weitere Beispiele können Sie in der Kategorie Fahrräder und 3D-Druck nachlesen. Mit unserem Newsletter, den Sie hier abonnieren können, verpassen Sie keine Neuigkeiten aus diesen und anderen Bereichen zum Thema 3D-Druck.

Personomic Fahrradgriffe (Video)

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