Website-Icon 3D-grenzenlos Magazin

Afrikaner baut funktionsfähigen 3D-Drucker aus Elektroschrott

W.Afate 3D-Printer von Kodjo Gnikou
3D-Drucker selbstgebaut: Der Wafate 3D-Printer von Kodjo Gnikou ist ein funktionsfähiger 3D-Drucker aus Elektroschrott (© Bild aus Youtube-Video vin Woelab Lomé)

Das Handwerk von Herrn Kodjo Gnikou lässt sich durchaus mit dem eines Bäckers vergleichen. Beide kennen ihr Ziel und beide beginnen zunächst mit der Erstellung der Zutatenliste. Der einzige Unterschied: Gnikou holt seine Zutaten vom Müll. Und Müll gibt es in Afrika mehr als genügend, da vor allem Elektroschrott (in erster Linie Computer) aus vielen verschiedenen Industrieländern nach Afrika exportiert wird, um ihn dort zu günstigen Konditionen aufarbeiten zu können. Im Video (siehe unten) wird zu Beginn genau dieser Punkt von Gnikou kritisiert. Bemerkenswert: Gnikou macht genau aus der Not eine Tugend und bietet damit vielen Arbeitern auf den Schrottbergen so eine Vorbildfunktion.

Man nehme einen alten Computer, ein paar andere alte technische Geräte wie Kopierer, Scanner und Drucker und ein Arduion-Board. Und fertig ist der selbstgebaute 3D-Drucker. Für weniger als 100 US-Dollar Kosten.

So entsteht der 3D-Drucker aus Schrott

Video zum W.Afate 3D-Printer [01:11 Min.]

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Neben den oben genannten Bauteilen, habe Gnikou noch einige Teile nachkaufen müssen, gesteht Gnikou selbst gegenüber dem Fernsehsender Euronews. Der Preis des Geräts läge aber dennoch bei unter 100 US-Dollar. Ziel war es nach Angaben von Gnikou weniger die Produktionskosten von 3D-Druckern zu senken, um marktwirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Vielmehr geht es ihm darum die Aufmerksamkeit auf die Problematik „Elektroschrott in Afrika“ zu lenken.

Sein Projekt war die Teilnahme an der International Space Apps Challenge – ein Wettbewerb des NASA (die sich generell sehr für 3D-Drucker interessiert mehr…). Dabei handelt es sich um ein Projekt bei dem Interessierte aus aller Welt dazu aufgerufen werden, Apps für Curiosity oder ISS, Minisatelliten oder Datenvisualisierungen für ein weit entfernte Raumsonde zu entwickeln. Die Idee von Gnikou: Den Schrott lieber auf entfernte Planeten zu bringen, als nach Afrika. Man können den Schrott dann dort verwenden, um eine Kolonisierung der Menschen voranzutreiben. 😉 Die Idee zum W.Afate 3D-Printer brachte ihm unter den knapp 10.000 Einsendungen zur Challenge eine besondere Erwähnung.

Die mobile Version verlassen