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US-Armee testet 3D-Drucker zur Herstellung künstlicher Haut im Einsatz

In Zusammenarbeit mit der University of Hawaii erforscht die US-Armee den Einsatz von 3D-Drucktechnologien zur Herstellung künstlicher Haut und anderer biologischer Gewebe, um Soldaten mit schweren Verletzungen direkt vor Ort medizinisch versorgen zu können. Die Initiative zielt laut einer Mitteilung der U.S. Army auf die Entwicklung tragbarer Bioprinter ab, die auch in abgelegenen Einsatzgebieten funktionieren – etwa in der indo-pazifischen Region.

Forschung im Dienste der Truppenversorgung

Das Projekt wird unter einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem U.S. Army Combat Capabilities Development Command Chemical Biological Center (DEVCOM CBC) und dem John A. Burns School of Medicine (JABSOM) an der University of Hawaii durchgeführt. Ziel ist es, mithilfe von Bioprinting organähnliche Modelle, wie z. B. Hautschichten, zu drucken, um die Wirkung von chemischen oder biologischen Schadstoffen auf menschliches Gewebe besser zu erfassen.

Konkret arbeiten Forscher:innen an sogenannten Organ-on-a-Chip-Systemen und gedruckten Gewebemodellen. Diese sollen langfristig dabei helfen, die Behandlung von Verbrennungen, chemischen Expositionen und Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien schneller und gezielter zu ermöglichen.

Mobile Labore für den Einsatz vor Ort

Zwei Forschende bedienen einen Bioprinter zur Herstellung synthetischer Haut im Labor des US Army DEVCOM CBC
Forschende des US Army DEVCOM CBC nutzen einen Bioprinter zur Entwicklung synthetischer Haut, um die medizinische Versorgung im Einsatzgebiet durch 3D-Druck zu verbessern (Bild © U.S. Army / DEVCOM CBC).

Ein zentrales Ziel der Kooperation besteht darin, biomedizinische Produktionsmittel wie 3D-Bioprinter in entlegene Gebiete zu bringen, in denen herkömmliche medizinische Infrastruktur fehlt. Erste Tests und Entwicklungen finden am Standort der Universität in Hawaii statt, die in unmittelbarer Nähe zum Hauptquartier des US-Indo-Pacific Command liegt.

Dr. Sam Shomaker, Dekan der medizinischen Fakultät der Universität von Hawaii, sagt:

„Durch den Einsatz innovativer Biofabrikationstechnologien in entlegenen Regionen trägt JABSOM zur globalen medizinischen Unterstützung bei.“

Neben der medizinischen Forschung sieht das Abkommen auch vor, die fortschreitenden Entwicklungen im Bereich der additiven Fertigung zur Unterstützung der logistischen Versorgungsketten zu nutzen. In einer zweiten Phase sollen erweiterte Fertigungs- und Reparaturmöglichkeiten analysiert werden, um die Resilienz von Versorgungslinien zu erhöhen.

Die Entwicklung mobiler Bioprinting-Lösungen ist Teil eines umfassenderen Plans, die Fähigkeit zur dezentralen Herstellung medizinischer Güter auszubauen und damit die Reaktionsfähigkeit bei humanitären Krisen und militärischen Einsätzen zu verbessern.

Bioprinting im Feld: Neue Chancen für die Gefechtsmedizin

Die Zusammenarbeit zwischen der US-Armee und der University of Hawaii könnte künftig ein wichtiger Baustein in der medizinischen Versorgung von Soldaten sein. Die Entwicklung tragbarer 3D-Drucker für biologisches Gewebe eröffnet neue Wege, um schnell auf Verletzungen im Einsatz reagieren zu können – ohne auf zentralisierte Kliniken angewiesen zu sein.

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