Dubai’s Museum of the Future präsentiert eine neue Ergänzung seiner Sammlung: eine sechs Meter lange Wand, die in einem einzigartigen Verfahren mit 3D-Druck und Sand hergestellt wurde. Die Wand, die den Namen „Nadarra“ trägt, wurde von dem in London ansässigen Architekten und Forscher Barry Wark entworfen.
Die Wand Nadarra zeichnet sich durch ihr komplexes Design und die Verwendung nachhaltiger Materialien aus. Sie hat die Maße drei mal sechs Meter und besteht aus verschiedenen Modulen, die leicht montiert und von Hand gehoben werden können. Die Herstellung und der Aushub der Wand erfolgten durch das deutsche 3D-Druck-Designunternehmen Sandhelden. Für das Projekt wurde der 3D-Drucker VX1000 von voxeljet verwendet, der mit Quarzsand arbeitet. Dieser Sand wird in einem Nachbearbeitungsschritt namens Infiltration behandelt, bei dem ein flüssiges Bindemittel auf das 3D-gedruckte Objekt aufgetragen wird, um es zu verstärken und zu verfestigen.
Sand neu gedacht

Der VX1000-Drucker von voxeljet eignet sich aufgrund seines großen Bauvolumens ideal für Projekte wie Warks Wand. Seine Präzision in der Binderstrahltechnologie ist entscheidend für die ästhetischen und funktionalen Aspekte von Nadarra. Der Drucker ist mit verschiedenen Materialien, einschließlich Quarzsand, kompatibel, was perfekt zum ökologischen Schwerpunkt des Projekts passt. Die Verwendung lokaler, nachhaltiger Materialien wie Sand trägt zur ökologischen Verantwortung des Projekts bei.
Ein wesentlicher Aspekt von Nadarra ist der Fokus auf Kreislaufmaterialien und den Lebenszyklus von Baumaterialien. Die verwendete Sandtechnologie ermöglicht es, die Wand bis zu achtmal zu fertigen, zu installieren und zu recyceln, wodurch Abfall und Umweltauswirkungen minimiert werden. Dieser Ansatz steht nicht nur für ein Engagement für ökologische Nachhaltigkeit, sondern zeigt auch das Potenzial des 3D-Drucks bei der Erstellung komplexer geometrischer Formen ohne aufwendige Formherstellungsprozesse.
Technik trifft Natur
Laut Sandhelden integriert das Design der Wand „biophile Designprinzipien“, wie multiskalare Details, organisierte Komplexität und hoch differenzierte, aber ähnliche Geometrien, die natürliche Prozesse wie Erosion, Pflanzenwachstum und Verwitterung nachahmen. Diese Merkmale schaffen eine einzigartige Ästhetik, die die Grenzen zwischen Natürlichem und Künstlichem verwischt, so Sandhelden.
Barry Wark, der auch in der akademischen Welt, insbesondere an der Bartlett School of Architecture, aktiv ist, sieht in der Sanddrucktechnologie großes Potenzial für den Bau, nicht nur für Innenelemente, sondern auch für Fassaden und tragende Bauteile. Die mögliche Haltbarkeit und Tragfähigkeit von sandgedruckten Strukturen machen dies zu einem vielversprechenden Weg für die Bauindustrie, insbesondere in Wüstenregionen wie dem Nahen Osten.
Künstlerische Verschmelzung
Das Projekt Nadarra wird als „irgendwo zwischen neu und erodiert“ beschrieben. In einem Social-Media-Post erklärt Wark:
„Nadarra gibt Form für ein zeitgenössisches Verständnis des Dialogs zwischen Natur und Architektur im Zeitalter des ökologischen Bewusstseins. Es arbeitet mit Kreislaufmaterialien, neuartigen ökologischen Ästhetiken und fortschrittlicher Sand-3D-Drucktechnologie.“
Das Museum der Zukunft hat Nadarra in seine ständige Sammlung aufgenommen und unterstreicht damit das wachsende Interesse an nachhaltigen und innovativen architektonischen Praktiken. Das Projekt zeigt nicht nur die künstlerischen und technologischen Fähigkeiten von Barry Wark und seinen Mitarbeitern, sondern setzt auch einen Präzedenzfall für zukünftige ökologische und nachhaltige architektonische Unternehmungen.