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FH Bielefeld setzt Hybrid-3D-Drucker für mehrere Fachbereiche ein

3D-Drucker DragonFly LDM und Michael Feige

An der FH Bielefeld wird ab sofort mit dem Hybrid-3D-Drucker DragonFly LDM gearbeitet (im Bild: 3D-Drucker und M. Feige) (Bild © Patrick Pollmeier, FH Bielefeld).

Die FH Bielefeld erhält laut einer Pressemitteilung den DragonFly LDM 3D-Drucker vom Hersteller Nano Dimension. Forschende und Studierende profitieren damit von dem Einsatz verschiedener 3D-Drucker-Materialien in nur einem Herstellungsprozess, mikroskopischer kleinsten Strukturen, schneller Fertigung aus einem Guss und mehr. Auch der Sensorspezialist für militärische Anwendungen, HENSOLDT verwendet den 3D-Drucker von Nano Dimension. Der Hybrid-3D-Drucker wurde vom israelischen 3D-Druck-Unternehmen Nano Dimension gebaut.

Details zur Verwendung des Hybrid-3D-Druckers

Michael Feige, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centrum für interdisziplinäre Materialforschung und Technologieentwicklung (CiMT) an der FH Bielefeld, sagt:

„Dieser Hybrid-3D-Drucker ist ein Unikum am Markt mit einer ganz besonderen Leistungsfähigkeit, die zurzeit nur bei diesem Hersteller erhältlich ist. Wir freuen uns auf die neuen Forschungsmöglichkeiten, die sich damit eröffnen.“

Der Hybrid-Multimaterial-3D-Drucker kann mehrere unterschiedliche Druckprozesse in einem kombinieren. Feige sagt, dass damit Objekte mit feinsten Strukturen aus zum Beispiel Kunststoff und Silber möglich sind, die in einem Druckvorgang hergestellt werden können. Das ultraviolette Licht härtet den Kunststoff. Durch Erhitzen wird die spezielle Silbertinte in Form gebracht. Vom 3D-Druck mehrerer Materialien in einem Objekt profitieren zum Beispiel verschiedene Anwendungsbereiche.

Michael Feige erklärt weiter dazu:

„Der Hybrid-3D-Drucker kann beispielsweise elektrisch leitfähige Strukturen von hoher Präzision erzeugen, zum Beispiel für Leiterplatten, die in elektronische Geräte eingebaut werden.“

Im CiMT soll der DragonFly LDM Feige und seine Kollegen bei der Herstellung innovativer Sensorkomponenten unterstützen, mit denen die Forscher Alterungsprozesse von Sensoren genauer verstehen lernen.

3D-Drucker DragonFly LDM und Michael Feige
3D-gedruckte Leiterplatte

Erste 3D-Drucke mit Tinte auf Silberbasis

Um erst mit der Maschine vertraut zu werden, experimentieren die Forscher mit einer elektrisch leitfähigen Tinte auf Silberbasis und einer elektrisch isolierenden Tinte, die im Lauf des Herstellungsprozesses zu einem Kunststoff ausgehärtet wird.

Dazu Michael Feige:

„Bei einem herkömmlichen 3D-Drucker wird der als Granulat oder Strang vorhandene Grundstoff aus einer geheizten Düse ausgestoßen und die so entstandene pastöse Masse dann schichtweise verteilt. Unser Hybrid-3D-Drucker dagegen arbeitet wie ein Tintenstrahldrucker: Die Grundstoffe werden in winzigen Tröpfchen Schicht für Schicht aufgesprüht und nach jeder Lage gehärtet.“

Der 3D-Drucker kann komplexe elektronische Komponenten inklusive Spulen, Kondensatoren und Widerstände produzieren. Geplant sind am CiMT ganze elektronische Schaltungen aus dem 3D-Drucker. Über weitere Einsatzbereiche und Entwicklungen zum Hybrid-3D-Druck berichten wir auch zukünftig im 3D-grenzenlos Magazin (zum Newsletter anmelden).

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