Die Fluglinie British Airways möchte zukünftig unterschiedlich Bauteile für seine Flugzeuge direkt vor Ort britischen Flughäfen drucken. Dafür wird das Unternehmen 3D-Drucker testweise direkt vor Ort installieren, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärt. Ersatzteile sollen so bedarfsgerechter produziert werden und die übliche Anlieferung der Ersatzteile soll so wegfallen. Langfristig möchte British Airways so bis 2050 den Netto-CO2-Ausstoß auf Null senken.
Ersten zehn Flugzeugkomponenten bereit für 3D-Druck
Zu Beginn hat British Airways erst einmal zehn Flugzeugkomponenten ermittelt, die vom 3D-Druck profitieren. Die zehn Dinge sind Besteck, Ausstattungsprodukte wie Kämme oder Zahnbürsten, Flugzeugfenster, Tabletttische, Sitze, Gepäckbehälter, Unterhaltungsbildschirme für den Flug, Leiterplatten für elektrische Komponenten, Schalter für Flugdecks und Flugzeughüllen.
Würden diese Gegenstände direkt am Flughafen gedruckt, sind weniger Flugverspätungen und eine Vereinfachung der Logistik die Folge. Bei der Nutzung von 3D-Druck bei unkritischen Kabinenteilen muss das Unternehmen dennoch auf Sicherheitsstandards achten. Da sie aber nicht sicherheitskritisch sind, eignen sie sich für eine schnelle Produktion auf Abruf.
„Wir arbeiten mit Start-ups und Innovationspartnern aus der ganzen Welt zusammen, um die neuesten Technologien zu erforschen und umzusetzen, von künstlicher Intelligenz über kürzere Bearbeitungszeiten bis hin zu biometrischen Daten, um unseren Kunden ein nahtloses Flughafenerlebnis zu bieten“, sagte Ricardo Vidal. Leiter Innovation bei British Airways.


British Airways sieht weitere Vorteile neuer Technologien
Der 3D-Druck ist für viele Fluggesellschaften auch deswegen wichtig, da das Gewicht reduziert wird, was wiederum auch den davon abhängigen Treibstoffverbrauch und so auch die Emissionen senkt. Jedes eingesparte Kilogramm Gewicht senkt die CO2-Emissionen um bis zu 25 Tonnen im Laufe der Lebensdauer eines Flugzeugs. Vor wenigen Wochen wurde in Abu Dhabi ein 3D-Druckzentrum für die Fertigung leichterer Flugzeugkabinenteile eröffnet.
British Airways unterstützt auch andere Technologien, die den Flugverkehr der Zukunft verändern können. Darunter befinden sich Technologien wie biologische Scanner zur Überwachung des physiologischen und ernährungsbedingten Bedarfs eines Reisenden während des Flugs. Der Fluggast erhält so das für ihn geeignetste Essen und Trinken. Möglich ist auch der 3D-Druck von benutzerdefinierten Mahlzeiten. Maßgeschneiderte Nahrungsergänzungsmitteln können dabei zur Vermeidung von Jetlag eingesetzt werden, meint British Airways und äußert somit visionär Ziele für den Einsatz von 3D-Druck bei British Airways in den kommenden Jahren und Jahrzehnten.
Über die weitere Entwicklung des 3D-Drucks bei British Airways oder der Luftfahrt im Allgemeinen berichtet das 3D-grenzenlos Magazin auch zukünftig auf seiner Themenseite „3D-Druck in der Luftfahrt“ oder im kostenlosen 3D-grenzenlos Magazin-Newsletter (jetzt abonnieren).