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Erstmals erfolgreich Knochengewebe mit einem 3D-Drucker auf der ISS hergestellt

Auf der internationalen Raumstation (ISS) wurde erstmals Knochengewebe in der Schwerelosigkeit gedruckt. Daran beteiligt waren Forscher von 3D Bioprinting Solutions, einem russischen Biotech-Labor. Durchgeführt wurde das Projekt mit dem magnetischen 3D-Bioprinter Organ.Aut, wie das Unternehmen auf seiner Website erklärt. Langfristig soll es damit möglich sein, Knochenimplantate für Astronauten auf interplanetaren Expeditionen zu drucken.

Lebende Organismen untersuchen

3D-Biodrucker Organ.Aut
Der 3D Biodrucker wird auf der ISS eingesetzt (Bild © 3D Bioprinting Solutions).

3D Bioprinting Solutions ist ein Tochterunternehmen des russischen medizinischen Unternehmens Invitro. Mit dem Bioprinter Organ.Aut wollen Forscher die lebenden Organismen auf langen Flügen in den Weltraum untersuchen und wie sich die Reise auf diese auswirkt. Das bemannte Raumschiff Sojus MS-11 brachte es 2018 auf die ISS. Beim ersten Versuch kam es zu einem Absturz des Raumschiffs, weshalb ein neuer 3D-Biodrucker mit der Sojus MS-11 auf die Reise geschickt wurde.

Gemeinsam mit Unternehmen aus den USA und Israel gab 3D Bioprinting Solutions Anfang des Jahres bekannt, Muskelgewebe aus organischen Materialien entwickeln zu wollen. Es folgte ein Experiment zur Proteinkristallisation mit hohem Molekulargewicht an Bord der ISS mit Spezialküvetten. Die Studie könne laut dem Team zu einzigartigen Proteinkristallen führen, welche nur im Weltraum produziert werden. Das könne die Entwicklung fortschrittlicher Medikamente unterstützen, welche Viren und Bakterien auf molekularer Ebene befallen. 3D Bioprinting Solutions arbeitet außerdem an schlachtfreiem Fleisch aus dem 3D-Drucker.

Das erste biogedruckte Knochengewebe von 3D Bioprinting Solutions wurde mit wachsenden Fragmenten von Knochenstrukturen hergestellt. Das Gewebe bestand aus mit lebenden Zellen besiedelten Calciumphosphatkeramiken. Das soll kranken Astronauten helfen, die an einer Degeneration der Knochenstruktur infolge einer ausgedehnten Exposition gegenüber der Mikrogravitation leiden.

Mit den neuesten Proben versuchen die Forscher herauszufinden, wie geeignet die entwickelte Methode für den Einsatz im All ist. Es herrsche ein Mangel an spezialisierter medizinischer Versorgung für solche Krankheiten.

Darstellung des Experiments zur Proteinkristallisation mit hohem Molekulargewicht an Bord der ISS mit Spezialküvetten
Experiment zur Proteinkristallisation mit hohem Molekulargewicht an Bord der ISS mit Spezialküvetten (Bild © 3D Bioprinting Solutions).
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