Schüler der Beamont Collegiate Academy in Warrington im Nordwesten Englands haben laut einer Nachricht in der Lokalpresse mit 3D-Druckern aus ihrem FabLab Ventile für Beatmungsmasken hergestellt. Die Ventile basieren auf der Idee von Isinnova, die zu Beginn der Coronavirus-Pandemie im Vorjahr ein 3D-gedrucktes Verbindungsventil für eine lebensrettende Beatmungslösung entwickelt haben. Nun soll diese auch in Ländern wie Indien, Nepal und anderen eingesetzt werden, die derzeit sehr stark von COVID-19-Ausbrüchen betroffen sind.
Lokale und internationale Hilfe
Das FabLab der Beamont Collegiate Academy hat bereits bei den Engpässen in Krankenhäusern im Nordwesten Englands geholfen. Sie haben ähnliche Geräte für Intensivstationen hergestellt und damit einige Menschenleben gerettet. Die Nepalese Medical Association hat sich deshalb an Beamont gewendet, um die Hilfe bei der Pandemie gebeten.
Chris Hillidge, Direktor für Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik, sagte:
„Wir haben eng mit Beratern auf der Intensivstation in ganz Großbritannien zusammengearbeitet, um das Design zu verfeinern. Wir wissen, dass heute Menschen dank unserer 3D-gedruckten Sauerstoffversorgung leben. Kürzlich hat uns der Leiter der Nepalese Medical Association kontaktiert und uns gebeten, bei der schrecklichen Situation in Indien und Nepal zu helfen. Patienten sterben dort außerhalb von Krankenhäusern, da sie kaum die Möglichkeit bekommen, überhaupt an Sauerstoff zu gelangen.“

Gemeinsam Gutes tun
Mit Universitäten, Schulen und Unternehmen zusammen konnte das FabLab der Beamont Collegiate Academy die benötigten Ventile in 3D drucken. Die engagierten Helfer unterstützen außerdem Universitäten in Indien, die 3D-Drucker zu verwenden, um Ventile in indischen Krankenhäusern einzusetzen und so schnellstmöglich leben zu retten. Für ihren Einsatz, das Defizit beim NHS (National Health Service) zu reduzieren, wurden Chris Hillidge und das Beamont Collegiate Academy FabLab für den Education Hero-Preis bei den Warrington Guardian Lockdown Heroes Awards nominiert.
Coronavirus-Pandemie und der 3D-Druck
Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie meldeten sich einige Unternehmen und wollten helfen. Ultimaker und BCN3D stellten ihre 3D-Drucker zur Verfügung, damit es nicht an Ausrüstung mangelt. In dieser Zeit wurden eine außergewöhnliche Anzahl an Ideen geboren. Materialise entwickelte nützliche Helfer wie den Türöffner, der den Kontakt mit Griffen und Co. vermeiden sollte. 3D-gedruckte Ersatzventile für die bereits erwähnte Beatmungslösung retteten in Norditalien zahlreiche Menschenleben.
Um Ersthelfer in Polen vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus zu schützen, wurden Adapter für DAR-Filter in 3D-gedruckt. 3D-gedruckte Schutzmasken von der Concordia University oder HP Inc. halfen, den Mangel an solchen zu beheben. Auch wurden dringend benötigte Teststäbchen in 3D gedruckt. Mit „Ventil Aid“ entstand zudem ein einfach reproduzierbares Open-Source-Beatmungsgerät.