Die Internationale Vereinigung der Klassifikationsgesellschaften (IACS) hat eine neue technische Empfehlung mit dem Titel „Rec. 186: Additiv gefertigte Metallteile für maritime und Offshore-Anwendungen“ herausgegeben. Ziel ist es, einen einheitlichen Rahmen für die Integration von Metall-3D-Druck in sicherheitskritische Bereiche der Schifffahrt und Offshore-Industrie zu schaffen.

Einheitlicher Qualifikationsrahmen für maritime AM-Komponenten

Metallische 3D-Druck-Bauteile in industrieller Umgebung mit Prüf- und Fertigungstechnik im Hintergrund
Additiv gefertigte Metallbauteile wie diese könnten künftig unter Einhaltung der IACS-Empfehlung Rec.186 in sicherheitskritischen maritimen Anwendungen eingesetzt werden (Bild © KI-generiertes Stockfoto).

Mit „Rec. 186“ legt die IACS einen umfassenden Leitfaden zur Qualifikation, Zulassung und Zertifizierung von additiv gefertigten Metallteilen vor. Dabei stützt sich das Dokument auf international anerkannte Normen wie ISO/ASTM 52900 und AWS D20.1 und schafft so eine Schnittstelle zu den bestehenden einheitlichen Anforderungen der IACS, insbesondere im Bereich Werkstoffe und Schweißtechnik (UR W).

Die Empfehlung deckt mehrere 3D-Druckverfahren ab, darunter Powder Bed Fusion (PBF), Directed Energy Deposition (DED) und Binder Jetting (BJT). Sie bietet zudem detaillierte Prozessparameter für jedes Verfahren. In den Fokus rücken dabei auch die verwendeten Materialien – Metallpulver, Draht und Binder – sowie Aspekte der Wiederverwendbarkeit und Nachhaltigkeit der Werkstoffe.

Ein zentraler Bestandteil des Dokuments ist die Einführung gestufter Testniveaus (AM Level 1–3), die es ermöglichen, Prüfumfang und -tiefe an die Kritikalität der jeweiligen Anwendung anzupassen. Damit wird eine differenzierte Bewertung additiv gefertigter Bauteile in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Schiffsstrukturen oder Offshore-Anlagen ermöglicht.

Umfassende Anforderungen von der Konstruktion bis zur Nachbearbeitung

Die Empfehlung beleuchtet zudem den gesamten Lebenszyklus eines additiv gefertigten Bauteils – von der Vorfertigungsphase über die Herstellung bis hin zur Prüfung. In der Entwurfsphase werden u. a. Richtlinien zur Topologieoptimierung und Simulationen vor dem eigentlichen Fertigungsprozess angesprochen, um eine hohe strukturelle Integrität unter maritimen Bedingungen zu gewährleisten.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Nachbearbeitung, insbesondere auf der Qualitätssicherung mittels zerstörungsfreier Prüfverfahren (NDT). Dabei werden auch spezifische Herausforderungen additiver Fertigungsverfahren berücksichtigt – etwa anisotrope Materialeigenschaften oder typische Fehlerbilder wie Porosität oder Bindefehler. Moderne Prüfmethoden wie CT-Scans sollen hier für höhere Sicherheit sorgen.

IACS kündigte an, die Weiterentwicklung und Umsetzung additiver Fertigungstechnologien in der maritimen Industrie gemeinsam mit Werften, OEMs und Betreibern von Schiffen und Offshore-Anlagen weiter voranzutreiben. Die neue Empfehlung soll den Weg für eine breitere, aber zugleich sichere Nutzung des 3D-Drucks im Schiffbau ebnen.

Alexandre Astruc, Vorsitzender der IACS-Expertengruppe für Werkstoffe und Schweißtechnik, betont:

„Additive Fertigung wird zunehmend zu einem wertvollen Werkzeug für die maritime Industrie. Ihr großer Vorteil liegt in der Möglichkeit, maßgeschneiderte, bedarfsgerechte Lösungen für komplexe Herausforderungen im Schiffsbereich bereitzustellen. Mit Rec. 186 wollen wir sicherstellen, dass diese Vorteile auf einem einheitlichen und zuverlässigen Rahmen basieren.“

Die neue Richtlinie „Rec. 186“ ist ein bedeutender Schritt in Richtung Standardisierung von 3D-Druckprozessen für maritime Anwendungen. Sie trägt dazu bei, Vertrauen in die Technologie zu schaffen und ihre Einführung in sicherheitskritischen Bereichen weiter zu fördern.

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