Ist es möglich Kleidung mit dem 3D-Drucker zu drucken? „Ja, klar“, werden einige zynisch behaupten, „du kannst dir das Plastik-Shirt ja gerne anziehen“. Doch die Möglichkeiten Kleidung mit dem 3D-Drucker zu erstellen, sind bereits weitaus fortgeschrittener. So lässt sich zum Beispiel unter Verwendung unterschiedliche Materialien und in Kombination mit einem dehnbaren, biologisch abbaubarem Gewebe Unterwäsche herstellen. Typische Ausgangsmaterialien sind zum Beispiel Latex und Baumwollfasern. Welche Möglichkeiten 3D-Drucker darüber hinaus noch bieten, Kleidung herzustellen, lest Ihr hier – auf unserer Themenseite: „Kleidung aus dem 3D-Drucker“, auch mit vielen weiteren Beispielen zum 3D-Druck in der Modeindustrie.
Hugo Boss hat gemeinsam mit dem Hamburger Unternehmen Zellerfeld einen vollständig 3D-gedruckten Slipper vorgestellt. Der individuell angepasste Schuh wird nach einem Fußscan gefertigt und besteht aus nur einem einzigen Teil – ganz ohne Klebstoff oder Nähte.
Adidas hat am 2. Mai 2025 den weltweit erhältlichen Climacool Slip-On vorgestellt – ein vollständig 3D-gedruckter Schuh, der mit Unterstützung von Carbon entwickelt wurde. Der Sneaker zeichnet sich durch seine luftdurchlässige Struktur und die nahtlose Verarbeitung aus.
Das spanische Modelabel ZER Collection kombiniert innovative digitale Fertigungstechniken mit nachhaltigem Design. Durch den Einsatz von 3D-Druck entstehen neuartige Stoffe, die sich wiederverwenden lassen und so eine ressourcenschonende Produktion ermöglichen. Neben vollständig gedruckten Textilien setzt das Unternehmen auch auf Hybridstoffe, die herkömmliche Materialien mit 3D-Elementen verbinden.
Das New York Embroidery Studio (NYES) nutzt den 3D-Drucker Stratasys J850 TechStyle™, um Mode nachhaltiger und individueller zu gestalten. Durch die Kombination von Stickerei und additiver Fertigung entstehen innovative Designs mit reduziertem Materialeinsatz. 2025 plant das Studio Veranstaltungen, um das Potenzial der Technologie weiter zu präsentieren.
Das Unternehmen Syntilay hat mit dem „Syntilay“-Schuh einen neuen Weg in der Schuhproduktion eingeschlagen: Mithilfe von KI und 3D-Druck wird ein individuell anpassbarer Schuh gefertigt. Unterstützt von Reebok-Mitgründer Joe Foster setzt Syntilay auf maßgeschneiderte Designs und innovative Produktionstechniken.
Red Wing Shoes aus den USA führt 3D-gedruckte, maßgefertigte Einlegesohlen ein, die individuell an die Fußform des Kunden angepasst sind. Durch eine Partnerschaft mit einem Hersteller aus Washington ermöglicht der Laden nun eine kostenlose Fußvermessung für maximalen Komfort und besseren Halt.
LaLaLand Production & Design hat sich mit dem US-Start-up Elastium zusammengetan, um eine neue Linie von 3D-gedruckten Schaumstoffschuhen vorzustellen. Diese Zusammenarbeit soll die Schuhproduktion lokal und nachhaltig gestalten, wobei die erste Produktlinie bereits in dieser Woche auf den Markt kommt.
Stratasys hat die TechStyle Fabric Alignment Station vorgestellt, eine Technologie zur präzisen Integration von 3D-Drucken in die Modeproduktion. Sie ermöglicht die genaue Ausrichtung von 2D- und 3D-Designs auf Textilien und fördert nachhaltige Produktionsverfahren.
Adidas hat mit dem Climamog einen neuen 3D-gedruckten Sneaker vorgestellt. Der Schuh ist derzeit in Asien erhältlich, eine Veröffentlichung in den USA wird erwartet.
Hypsole hat das Tidal 3D Elite Stollenschutzsystem entwickelt, das mit der Carbon Digital Light Synthesis (DLS) Technologie hergestellt wird. Das Produkt ist mit vielen gängigen Stollenschuhen kompatibel und bietet Sportlern eine bequeme Lösung für den Alltag.
Das italienische Start-up Servati strebt mit seiner Entwicklung von zerlegbaren und vollständig recycelbaren Sneakern aus Gummi und Polyester eine nachhaltige Revolution im Schuhmarkt an. Die von der Region Apulien finanzierte Initiative setzt auf ein Kreislaufwirtschaftsmodell, das die Modeindustrie nachhaltiger gestalten soll.
Die Modedesignerin Lilach Porges verwendet unter der Marke Procode_Dress auf eine beeindruckte Art und Weise den robotergesteuerten 3D-Druck für die Herstellung nachhaltiger Mode. Durch die Zusammenarbeit mit Sponsoren wie ABB und Xtellar betritt Procode_Dress Neuland, um die Welten von Wissenschaft, Technik und Mode miteinander zu verbinden. Die erste Kollektion „The Roller Coaster“, inspiriert von Achterbahnen, wurde jetzt vorgestellt.
Vivobarefoot hat sich mit dem Materialwissenschaftsunternehmen Balena zusammengetan, um die ersten vollständig kompostierbaren und recycelbaren Schuhe zu entwickeln. Dieses Projekt kombiniert innovative 3D-Drucktechnologien mit nachhaltigen Materialien.
Eine neue Studie der AMGTA zeigt, dass der 3D-Druck in der Modebranche erhebliche Umweltvorteile bietet. Der Übergang zu additiven Fertigungsmethoden führt zu einer deutlichen Reduzierung von CO2-Emissionen und Materialverbrauch. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des 3D-Drucks für eine nachhaltigere Zukunft in der Modeindustrie.
SCRY und HELIOT EMIL haben auf der Pariser Modewoche ihre „Digital Embryo“ Kollektion vorgestellt, die zukunftsweisende 3D-gedruckte Schuhe beinhaltet. Diese Zusammenarbeit verdeutlicht den effektiven Einsatz von 3D-Druck in der Mode, insbesondere im Hinblick auf nachhaltigere Produktionsmethoden und innovative Designansätze. Die Stiefel aus Polyurethan setzen neue Maßstäbe in Sachen Umweltbewusstsein und Stil.
Das französische Label für Luxusmode Louis Vuitton enthüllte auf der Pre-Fall-Modenschau in Hongkong einen 3D-gedruckten Sneaker, entwickelt in Zusammenarbeit mit Zellerfeld. Der innovative Schuh, benannt „Cobra“, zeichnet sich durch eine weiche Netzstruktur und Luftöffnungen aus.
GORE Wear hat kürzlich den ISPO Award 2023 für seine Ultimate Bib Shorts gewonnen, die mit der innovativen N3X-Technologie von Elastic Interface ausgestattet sind. Diese Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung von Nachhaltigkeit und fortschrittlicher Technologie in der Sportbekleidungsbranche. Die Kombination aus 3D-Druck, abfallfreier Produktion und umweltfreundlichen Materialien setzt neue Maßstäbe in der Entwicklung von Radbekleidung.
Brooks Running nutzt HP’s 3D-Drucktechnologie für die Herstellung des Exhilarate-BL Schuhs. Dieser neue Laufschuh besitzt eine 3DNA 3D-gedruckte Mittelsohle und verspricht ein federndes, energiegeladenes Lauferlebnis.
Das ScreenDress, entworfen von Anouk Wipprecht, ist ein 3D-gedrucktes Kleid, das mithilfe einer Gehirn-Computer-Schnittstelle die kognitive Belastung der Trägerin in Echtzeit anzeigt. Die Technologie dahinter nutzt PTC’s Onshape Software und HP’s 3D-Drucktechnologie. Das innovative Design wird beim Ars Electronica Festival in Linz präsentiert.
Der innovative Brillenhersteller Monoqool stellt einen neuartigen 3D-Druckprozess vor, der die Herstellung von halbtransparenten Brillenrahmen ermöglicht. Mit der Liquid 3D-Technologie verbraucht das Unternehmen 90% weniger Energie als herkömmlicher SLS 3D-Druck und reduziert gleichzeitig den CO2-Fußabdruck. Das berichtet das Unternehmen.