Der JGAURORA Magic im Test. Was kann der 3D-Drucker-Bausatz, den der bekannte Hersteller für Low-Cost-3D-Drucker JGAURORA für deutlich unter 200 Euro anbietet? Welche Vorteile hat der „JG Magic“, wie das Gerät häufig noch genannt wird. Welche Nachteile erwarten den Käufer? Und vor allem, für wen eignet sich der JGAURORA Magic? Wir haben den 3D-Drucker einmal getestet.
Inhalt:
Der JGAURORA Magic ist ein Bausatz-3D-Drucker, der teilweise vormontiert geliefert wird und damit recht schnell auch für Laien aufgebaut und einsatzbereit ist. Der 3D-Drucker des bekannten Herstellers JGAURORA nutzt die FDM-/FFF-Technologie und verfügt über ein Bauvolumen von 220 x 220 x 250 mm. Seine maximale Druckgeschwindigkeit liegt bei 150 mm/s. Er kann unter anderem ABS, PLA, Wood und weitere Kunststofffilamente verarbeiten und überzeugt mit seiner guten Druckqualität. Allerdings hat er neben zahlreichen Vorteilen auch einige Nachteile, auf die wir in diesem Beitrag ebenfalls eingehen.

Technische Daten
- Kompatibel mit Windows 7 und höher sowie MAC
- Technologie: FDM/FFF
- Maximales Bauvolumen: 220 x 220 x 250 mm
- Größe des Gerätes: 443 x 450 x 472 mm
- Beheiztes Druckbett: Ja
- Maximale Heizbetttemperatur: 110 Grad Celsius
- Magnetisches Flexbett
- Anzahl Extruder: 1
- Druckgeschwindigkeit: 10 bis 150 mm/s
- Rahmen: Metall
- Druckplattform: Aluminium
- Schichtdicke: 0,05 bis 0,3 mm
- Nutzbare Filamente: ABS, PLA, Wood etc.
- SD-Kartenslot: Ja
- Monochromes LCD-Display
- Gewicht: 9,5 kg (inklusive Verpackung)
- Software: Cura
- Dateiformat: G-Code, JGCreat
Video
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Lieferumfang
Im Lieferumfang inbegriffen sind
- der JGAURORA Magic 3D-Drucker DIY Bausatz,
- eine abnehmbare Magnetfläche für das Druckbett inklusive vier Klammern,
- das Netzkabel,
- ein USB-Kabel,
- das benötigte Montagematerial,
- das Montagewerkzeug,
- eine 8 GB SD-Karte sowie
- etwa 3 Meter Filament.
Eine schriftliche Aufbauanleitung fehlt leider.
Inbetriebnahme
Der 3D-Drucker JGAURORA Magic wird von der Shenzhen Aurora Technology Company, Ltd. hergestellt. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 gegründet und hat sich auf die Herstellung von 3D-Druckern und Filamenten spezialisiert. Es ist an der chinesischen Börse notiert. Das Unternehmen ist nach ISO 9001:2015 zertifiziert.
Aufbauzeit: Die Bodenplatte des JGAURORA Magic, der auch als JG Maker bezeichnet wird, wird bereits vormontiert geliefert. Wir müssen jetzt nur noch den Rahmen und die einzelnen elektrischen Komponenten montieren. Dies gestaltet sich teilweise etwas schwierig, da einige Löcher für die Schraubverbindungen nicht so einfach zu erreichen waren. Hier bedurfte es etwas Geduld und Fingerspitzengefühl. Apropos Geduld. Der Hersteller gibt an, dass für den Aufbau des 3D-Druckers etwa zehn Minuten benötigt würden. Wir haben dies – selbst als Profis – aus oben genannten Gründen nicht erreicht.
Für den Aufbau sollten erfahrene Anwender eine halbe Stunde planen. Anfänger sollten mit bis zu einer Stunde Aufbauzeit bis zur Inbetriebnahme rechnen.
So war beispielsweise die Schraubverbindung der X-Achse vollständig vom Z-Profil verdeckt, den Zahnriemen mussten wir ebenfalls kürzen. Ohne die Unterbrechungen haben wir für den Aufbau in etwa eine halbe Stunde benötigt. Anfänger sollten hierfür ruhig eine Stunde oder sogar mehr Zeit einplanen.
MK-8-Extruder: JGAURORA verwendet übrigens auch einige Bauteile, die uns in ihrer Spezifikation von anderen Herstellern bekannt sind. So setzt das Unternehmen beispielsweise auf den Bowden-Extruder MK-8 und ein MK10-Hotend, die auch in die Creality 3D-Druckern integriert sind.
Tipps zur Montage: Bei der Montage hielten wir uns dann an die auf der SD-Karte abgespeicherte Anleitung. Im Internet finden sich dazu auch einige wenige Videos, die wir ebenfalls vorab studierten (eine Video-Aufbauanleitung zum JGAURORA Magic wird es auch in Kürze vom 3D-grenzenlos Magazin geben und auf dieser Seite veröffentlicht werden. Das Video ist bereits in Produktion (Newsletter abonnieren und benachrichtigt werden)). Wie wir aus Berichten anderer Nutzer wissen, stellte dort die Verkabelung des Netzteils ein Problem dar. Hier galt es, die Anschlüsse noch einmal auf ihre Korrektheit zu überprüfen.
Nivellierung/Leveling: Zum Abschluss ging es daran, den JGAURORA Magic 3D-Drucker zu nivellieren. Dies erledigten wir manuell. Danach luden wir uns die aktuelle Cura-Software-Version auf den Rechner. Auf der SD-Karte war eine einzige Druckvorlage abgespeichert. Für diese lösten wir den Druckvorgang aus. Um einen besseren Vergleich mit anderen 3D-Druckern zu erhalten, entschieden wir uns, noch das weithin bekannte Benchy zu drucken. Hier muss das Gerät einen Vergleich mit anderen, in der gleichen Preisklasse angesiedelten 3D-Druckern keineswegs fürchten.
Vorteile
+ Der 3D-Drucker JGAURORA Magic greift auf einige Bauteile zurück, die auch im Ender-3 oder im Creality3D verbaut sind. Dazu gehören das MK10-Hotend und der Bowden-Extruder MK10. Des Weiteren besitzt er ein Flexbett, das mit Klammern an der Druckplatte befestigt werden kann. Das magnetische Flexbett besitzt eine sehr gute Haftung, ist bei Bedarf mit Klammern an der Druckplatte zu befestigen und kann nach erfolgtem Druck zusammen mit dem fertigen Objekt herausgenommen werden. Das Objekt kann dann in Ruhe auskühlen, während das nächste vielleicht schon in Arbeit ist.
+ Ein weiterer Vorteil liegt sicher darin, dass das Gerät relativ schnell aufgebaut ist. An anderen Bausatz 3D-Druckern haben wir schon einige Stunden gebastelt, bis sie einsatzbereit waren. Hier haben wir es in einer reichlichen halben Stunde geschafft.
+ Positiv aufgefallen ist uns auch, dass der 3D-Drucker über einen Filamentsensor verfügt. Dieser löst rechtzeitig ein Piepsignal aus, wenn kein Filament mehr vorhanden ist. Kommt es zu Stromausfällen, wird der Druck unterbrochen und später an gleicher Stelle weitergeführt. Seine Druckgeschwindigkeit liegt im Übrigen zwischen 10 und 150 mm/s.
+ Sehr gut gefällt uns, dass die einzelnen Bauteile und Schrauben beschriftet sind. Gleiches gilt für die Kabel und die passenden Anschlüsse.
+ Zu den Vorteilen zählen wir auch die im Vergleich zu anderen Bausatz 3D-Druckern relativ moderaten Anschaffungskosten.
Nachteile
– Leider hat der JGAURORA Magic bzw. JG MAKER auch einige Nachteile. Sofort nach dem Auspacken bemerkten wir, dass dem Paket keine gedruckte Aufbauanleitung beilag. Wenigstens eine Kurzanleitung wäre hier durchaus angebracht, zumindest in englischer Sprache.
– Weiterhin ist nicht nur uns aufgefallen, dass die Exzenter an den Rollen fehlen. Die Befestigungsschrauben der X-Achse lassen sich auf einer Seite auch sehr schlecht erreichen, da sie vom Z-Profil verdeckt sind. Die Montage ist so sehr friemelig.
– Des Weiteren war auch bei unserem Modell der Zahnriehmen zu lang, sodass wir ihn einkürzen mussten. Die X-Achse hatte auf der rechten Seite keinen Endanschlag. Dies kann zur Folge haben, dass der Schlitten aus der Führung rutscht. Wir werden den Endanschlag bei Gelegenheit noch drucken und nachrüsten.
– Nachteilig ist uns auch aufgefallen, dass die Schrauben oft Spiel haben. Am Gehäuse angebrachte senkrechte Winkel würden hier eine deutliche Verbesserung darstellen.
– Im Gegensatz zu den meisten anderen DIY 3D-Druckern ist der JG MAKER noch mit einem monochromen LED-Display ausgestattet. Die Bedienung erfolgt hier mittels Drehknopf. Ein LED-Touchscreen-Display wäre hier unserer Meinung nach wünschenswert.
– Auf der SD-Karte ist nur eine uralte Version der Software Cura abgespeichert. Laden Sie sich deshalb aus dem Internet die aktuellste Version von Cura hier herunter. Da wir 3D-Drucker nahezu tagtäglich nutzen, lag uns die aktuelle Cura-Version natürlich vor.
Fazit
Der JGAURORA Magic weiß mit seinen Druckergebnissen durchaus zu überzeugen. Dem Vergleich mit anderen 3D-Drucker-Bausätzen dieser Preisklasse hält er durchaus stand, wenn er erst einmal optimiert wurde. Nun wissen wir natürlich noch nicht, ob die Fehler mittlerweile durch den Hersteller behoben wurden (Stand: 03/2019). Wenn dies noch nicht der Fall sein sollte, ist der 3D-Drucker für Anfänger nur dann geeignet, wenn sie gewillt sind sich mit den Nachteilen auseinanderzusetzen und diese selbstständig zu beheben. Besonders schwierig ist das nicht. Hat der Hersteller die Fehler abgestellt, wovon bei dem bekannten Hersteller JGAURORA auch mit der Zeit ausgegangen werden kann, so eignet sich der 3D-Drucker sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene, die ihn vielleicht als Zweit- oder Drittgerät nutzen möchten.
Bei anderen Usern konnten wir nachlesen, dass ein Lüftungsschacht teilweise mit einem Aufkleber überklebt war. Obwohl dies bei unserem Modell nicht der Fall war, weisen wir hier explizit darauf hin.
Sehr gern können Sie uns im Kommentarfeld berichten, wie zufrieden Sie mit dem JG Magic sind und wo Sie selbst noch Verbesserungspotenzial sehen. Auf unserer Webseite finden Sie noch eine große Auswahl weiterer Testberichte.
Preisvergleich
| Gearbest.com (DE) | 178,00 € | zum Artikel |
Preise vom 10.03.2019. Ohne Gewähr. Preise können aufgrund von Änderungen beim Dollar-Wechselkurs und Preisänderungen der Händler abweichen.
Disclaimer: Es handelt sich bei diesem Artikel um Sponsored Content. Gearbest hat uns zum Testen kostenfrei den JGAURORA Magic zur Verfügung gestellt, aber zu keiner Zeit Vorgaben gemacht, was wir über den 3D-Drucker schreiben sollen. Gearbest hat somit keinen Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichts genommen.

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