In Heidelberg, Deutschland, ist ein bedeutender Fortschritt in der Bau- und Datencenterbranche zu verzeichnen: Das Bauwerk für das neue Rechenzentrum, das mithilfe von 3D-Drucktechnologie errichtet wurde, ist nun fertiggestellt. Die Kraus Gruppe, ein Immobilienentwickler und Investor, übergab die Schlüssel an den lokalen Cloud- und Datenzentren-Anbieter Heidelberg iT Management. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt, da es sich bei dem Gebäude um Europas größtes 3D-gedrucktes Bauwerk handelt, das zudem als erstes industriell genutztes 3D-gedrucktes Gebäude weltweit und als erstes 3D-gedrucktes Rechenzentrum überhaupt gilt.
Das Objekt, bekannt als Wavehouse Campbell Heidelberg und gelegen in der Billie-Holiday-Straße 7, erstreckt sich über knapp 600 Quadratmeter. Die Errichtung begann letztes Jahr mit einem BOD2 Bau-3D-Drucker vom dänischen Hersteller COBOD. Nach Fertigstellung des Rohbaus wird Heidelberg iT nun den Innenraum und den elektrischen Raum ausbauen. Das Rechenzentrum soll eine Kapazität von 500 kW bieten und Platz für etwa 100 Racks haben. Der Innenausbau wird voraussichtlich gegen Ende des Sommers abgeschlossen sein.
Nachhaltigkeit im Fokus

Das Gebäude wurde mit rund 450 Tonnen Druckbeton von Heidelberg Materials gedruckt. Dieser Beton ist zu 100 Prozent recycelbar und enthält ein Bindemittel, das im Vergleich zu reinem Portlandzement eine CO2-Reduktionsrate von 55 Prozent erreichen kann. Zu den Partnern des Projekts gehören Peri 3D, Teil der Gerüstbaufirma Peri Gruppe, sowie die Architekturbüros Mense-Korte und SSV. Dr. Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer von Peri 3D, betonte die gestalterische Freiheit, die der Cobod BOD2 3D-Drucker und 3D-Druck im Bauwesen allgemein ermöglicht.
Ein Blick in die Zukunft
Heidelberg iT, das seine Wurzeln bis in das Jahr 2001 zurückverfolgen kann, plant, in den kommenden Monaten ein drittes, traditionell errichtetes Rechenzentrum zu eröffnen, das ebenfalls 500 kW bieten wird. In den USA plant EdgeCloudLink (ECL), wasserstoffbetriebene, autarke, modulare Rechenzentren anzubieten, die in 1-MW-Einheiten mit 3D-Drucktechnologie gebaut werden. Über die weiteren Entwicklungen zu dem Thema berichten wir im 3D-grenzenlos Magazin.






