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Das Verfahren
Gou und sein Team injizierten eine Biotinte aus Hydrogelpartikeln und Knorpelzellen in den Rücken von Mäusen. Dann strahlten sie ohrenförmige Muster aus Infrarotlicht auf die Tinte. Die Hydrogelpartikel wurden durch das Licht zusammengeklebt und haben sich Schicht für Schicht zu einer ohrenförmigen Struktur entwickelt. Die Knorpelzellen bildeten sich dabei um die Hydrogelstruktur herum. Die Mäuse hatten keine besonderen Entzündungen oder Nebenwirkungen nach der Anwendung der Technik.

Auch für andere Bereiche geeignet?
Den Forschern zufolge sei es mit dieser Technik vielleicht möglich, neue Ohren oder andere Körperteile bei Menschen in 3D zu drucken, ohne dass eine Operation nötig wäre. Bisher werden Körperteile wie Rippen, Wirbelsäulen und andere außerhalb des Körpers gedruckt. Die dann folgende Implantation barg immer ein gewisses Risiko.

Die Forscher hoffen, so auch eine Methode gefunden zu haben, die Menschen mit Mikrotie helfen kann. Die Krankheit verhindert, dass sich die Ohren richtig entwickeln. Es sei auch denkbar, die nicht-chirurgische 3D-Drucktechnik zu verwenden, um beschädigten Knorpel in Nasen, Fingern, Zehen oder Ellbogen zu reparieren, sagt Derek Rosenzweig von der McGill University in Kanada. Bei Defekten an Hüft- und Knieknorpel sei die Methode eher wenig hilfreich, da nahes Infrarotlicht normalerweise nur etwa 2 Zentimeter in den Körper eindringt.

Weitere Pläne
Gou und sein Team planen, die Technik anzupassen, um beschädigte Organe wie Herz oder Lunge zu reparieren. Dies wird jedoch schwieriger, da Herz und Lunge mehrere Zelltypen enthalten, tiefer im Körper liegen und sich ständig zusammenziehen und entspannen, sagt Rosenzweig. Das Fraunhofer IAP arbeitet im Projekt PolyKARD an biometrischen Polymeren für 3D-Druckanwendungen zur Unterstützung des Herzens.






