Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) greift bei der Wartung ihrer veralteten Technik auf unkonventionelle Mittel zurück. Wie Verkehrsminister Sean Duffy kürzlich vor dem US-Senat erklärte, kauft die Behörde dringend benötigte Ersatzteile über Onlineplattformen wie eBay oder fertigt sie mithilfe von 3D-Druckern selbst an. Hintergrund ist der schlechte Zustand zahlreicher technischer Systeme, die teilweise mehrere Jahrzehnte alt sind. Darüber berichtet hatte „CBS News“ in einem Video-Beitrag.
Ersatzteile aus eBay und 3D-Druck zur Systemrettung

„Wir versuchen, Ersatzteile auf eBay zu kaufen – manchmal bekommen wir sie dort nicht einmal“, sagte Duffy bei einer Anhörung im Senatsausschuss für Haushaltsfragen. „Dann müssen wir sie mithilfe von 3D-Druck herstellen.“ Die Aussagen verdeutlichen die ernste Lage bei der FAA, deren Ausrüstung in vielen Fällen 25 bis 40 Jahre alt ist. Auf der Plattform „Meet The Press“ hatte Duffy bereits zuvor betont, dass es oft unmöglich sei, neue Teile für bestimmte Systeme regulär zu beschaffen.
Die Nutzung von 3D-Druckern ermöglicht es der Behörde, dringend benötigte Einzelteile direkt vor Ort herzustellen, ohne auf lange Lieferketten oder nicht mehr erhältliche Komponenten angewiesen zu sein. Welche Bauteile genau mit 3D-Druck nachgefertigt werden, blieb zunächst unklar.
Luftsicherheit im Fokus: Umbau und Finanzierungsbedarf
Duffy war Teil einer Anhörung zur geplanten Neustrukturierung des US-Luftverkehrsmanagements. Die Trump-Regierung strebt in den nächsten drei Jahren eine umfassende Modernisierung an – inklusive dem Austausch hunderter Radaranlagen, dem Bau neuer Kontrolltürme sowie der Implementierung eines neuen Telekommunikationssystems. Der erwartete Finanzbedarf ist enorm und wird mit „vielen Milliarden“ beziffert.
Der politische Druck steigt, nicht zuletzt wegen jüngster Vorfälle. So kam es im Januar zu einem tödlichen Zusammenstoß eines Passagierflugzeugs mit einem Militärhubschrauber nahe dem Flughafen Washington-Reagan. Zudem führten Personalmangel und technische Ausfälle am Kontrollzentrum bei Newark Liberty in den vergangenen Wochen zu massiven Verspätungen.
Senatorin Susan Collins bezeichnete die Situation als „Krise“ und kritisierte das jahrelange Versäumnis, notwendige Investitionen zu tätigen. Duffy räumte ein: „Wir hätten dem System als Nation mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. Jetzt sehen wir die Folgen dieser Vernachlässigung in Echtzeit.“
Personalabbau trotz Warnungen
Im Rahmen eines allgemeinen Abbaus im öffentlichen Dienst hatte die FAA zuletzt mehrere hundert auf Probe angestellte Mitarbeiter entlassen. Zwar seien sicherheitsrelevante Stellen wie Fluglotsen nicht betroffen, betonte Duffy. Doch laut Gewerkschaftsangaben trafen die Maßnahmen unter anderem auch Mechaniker und technische Spezialisten – also genau jene, die die Arbeit der Fluglotsen überhaupt ermöglichen.
Senatorin Patty Murray verwies auf Berichte, wonach Fluglotsen sogar versehentlich zu freiwilligen Abfindungen aufgefordert worden seien – eine Maßnahme, die sie als „gefühllos“ bezeichnete. Duffy widersprach dieser Darstellung, bekräftigte jedoch, dass man neue Fluglotsen „so schnell wie möglich“ einstelle.
3D-Druck als Übergangslösung mit Potenzial?
Die Aussagen des Ministers werfen ein Schlaglicht auf den zunehmenden Stellenwert additiver Fertigung in der öffentlichen Infrastruktur. Der 3D-Druck ermöglicht es der FAA, dringend benötigte Ersatzteile flexibel und kosteneffizient zu produzieren – gerade dort, wo traditionelle Beschaffungskanäle versagen. Gleichzeitig ist klar: Ohne eine umfassende Erneuerung der Systeme bleibt der Einsatz von eBay und 3D-Druck nur eine Übergangslösung.
Der Einsatz von 3D-Druckern zur Herstellung sicherheitsrelevanter Komponenten mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen – doch in Zeiten knapper Ressourcen und alternder Infrastruktur kann er ein entscheidender Faktor sein, um Systeme funktionsfähig zu halten. Wie sehen Sie das? Ist der 3D-Druck die richtige Antwort auf veraltete Technik? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren!
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