Ein aufsehenerregender Mordfall in New York hat weltweit Schlagzeilen gemacht. Der Geschäftsführer des US-Versicherungsriesen United Healthcare, Brian Thompson, wurde am vergangenen Mittwoch in der Nähe des Times Square erschossen. Der 50-Jährige erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Ein 26-jähriger Mann, der als „Person von starkem Interesse“ gilt, wurde festgenommen. In seinem Besitz befand sich laut Polizeibericht eine mutmaßliche Tatwaffe – eine Pistole aus einem 3D-Drucker – sowie ein selbstgebauter Schalldämpfer, heißt es in verschiedenen Medienberichten.
Wut auf Versicherungsbranche und ein handschriftliches Manifest

Die öffentliche Fahndung nach dem Täter führte zu großer Aufmerksamkeit, verstärkt durch die Tatsache, dass Überwachungskameras den Mord gefilmt haben. Die sozialen Netzwerke zeigten eine bemerkenswerte Reaktion auf den Vorfall: Viele Beiträge drückten Sympathie für den Täter aus, was die Wut der Bevölkerung auf die Versicherungsbranche widerspiegelt. United Healthcare sah sich gezwungen, die Kommentarfunktion unter mehreren Beiträgen zu deaktivieren.
Der festgenommene Verdächtige trug gefälschte Ausweisdokumente bei sich, die mit dem Fall in Verbindung stehen. Zudem wurde ein handgeschriebenes Dokument gefunden, in dem er Versicherungsunternehmen Profitgier vorwirft. Der Fall hat die Debatte über sogenannte „Geisterwaffen“, Waffen ohne Seriennummer, die oft aus 3D-Druckern stammen, erneut entfacht.
Debatte um 3D-Druck und Waffenkontrolle
In den USA gibt es seit Jahren Diskussionen über 3D-gedruckte Waffen, die als schwer kontrollierbar und leicht zugänglich gelten. Der aktuelle Fall könnte zu einer Verschärfung der Gesetzgebung führen. Die Behörden betonten, dass die Ermittlungen noch andauern und weitere Details zur Tatwaffe geprüft werden.
Der Mordfall zeigt die wachsenden Herausforderungen, die durch den technologischen Fortschritt im 3D-Druck entstehen. Obwohl die Technologie in vielen Bereichen, wie der Medizin und Industrie, positive Anwendungen findet, wirft die Nutzung für illegale Zwecke erneut Fragen zur Regulierung und Kontrolle auf.






