Aus der Medizin, und hier vor allem der Fertigung von Implantaten, ist der 3D-Druck nicht mehr wegzudenken. Durch die schichtweise und millimetergenaue Fertigung der Implantate wird nicht nur weniger Material benötigt, sondern auch die Passgenauigkeit deutlich verbessert. Implantate können „aus einem Guss“ gefertigt werden, was die Gefahr späterer Bruchstellen deutlich reduzieren dürfte.
Schon jetzt geht man davon aus, dass beispielsweise Zahnärzte in Zukunft neue Zähne, Brücken und Implantate direkt in der Praxis via 3D-Druck herstellen werden und eine Hinzuziehung eines Zahntechnikers oder eines zahntechnischen Labors nicht mehr notwendig sein wird. Diese Mitarbeiter werden sich dann anderweitig spezialisieren müssen (mehr zum 3D-Druck in der Zahnmedizin).
Nicht alles aber ist Musik der Zukunft. Auch heute schon kommen Implantate aus dem 3D-Drucker zum Einsatz. Zum Beispiel in der Veterinärmedizin. So wurde beispielsweise einem Papageien ein neuer Schnabel aus Titan implantiert. Dadurch war es möglich, das Tier im Zoo wieder zu seinen Artgenossen zu lassen. Aber auch Hunde wurden bereits mit einer Beinprothese aus dem 3D-Drucker versorgt.
Die meisten medizinischen Implantate aus dem 3D-Drucker werden aber für den Menschen hergestellt, oder sind für ihn gedacht. So ist es mittlerweile möglich, künstliche Kniegelenke, Kreuzbänder, Teile von Beckenknochen und des Brustbeins, aber auch Kieferimplantate und Schädeldecken mittels 3D-Druck herzustellen und passgenau zu implantieren. Dabei gibt es gegenüber den herkömmlichen, bislang verwendeten Implantaten, meist keine Qualitätsunterschiede.
Vor geplanten Operationen kann auch ein Modell des betreffenden Organs oder der jeweiligen Knochenpartie gedruckt werden. Dadurch ist es möglich, den Verlauf der Operationen genauer zu planen und auch am Modell zu testen. So kann beispielsweise die für den Patienten schonendste OP-Methode herausgefunden werden.
Sehr interessant ist der 3D-Druck in der Medizin auch deshalb, da die einzelnen Ersatzteile im Krankenhaus direkt vor Ort gedruckt werden können. So ist weder eine Bestellung des Implantats auf Vorrat noch das Abwarten von Lieferzeiten notwendig. Nicht nur bei Notfall-OPs ist gerade dieser Aspekt von enormem Vorteil. Das notwendige Filament muss dafür natürlich vorrätig sein.
Besonders im medizinischen Bereich wird viel geforscht, und das betrifft zweifelsohne auch die Herstellung von Implantaten mittels 3D-Druck. Deshalb werden Sie in dieser Rubrik regelmäßig Berichte über Neu- und Weiterentwicklungen in diesem Sektor finden. Haben Sie selbst ein interessantes Thema, über das wir berichten sollen, können Sie uns gern im Kommentarfeld eine entsprechende Nachricht hinterlassen. Alle Neuigkeiten erhalten zuerst unsere Newsletter-Abonnenten kostenlos per Mail (anmelden).