Der große Alfawise U30 Test: Mit dem U30 hat Alfawise den Nachfolger von seinem erfolgreichen Alfawise U20 3D-Drucker vorgestellt. Wie auch schon der U20 wird der Alfawise U30 als Bausatz geliefert und kann in relativ kurzer Zeit auch von Anfängern problemlos zusammengebaut werden. Während sich beide Modelle optisch ähneln unterscheiden Sie sich vor allem in Bauraum und Preis. Mit dem Alfawise U30 steht dem Anwender ein kleinerer Bauraum bei einem deutlich günstigerem Preis zur Verfügung. Betrachtet man die technischen Eigenschaften vom 3D-Drucker genauer, schickt Alfawise mit dem U30 einen Konkurrent zum äußerst erfolgreichen Creality3D Ender 3 3D-Drucker ins Rennen. Im vorliegenden Testbericht haben wir uns den Alfawise U30 genauer angeschaut und bieten eine Übersicht aller Leistungsmerkmale, Eigenschaften, Vor- und Nachteile des U30.
Inhalt:
Relativ neu auf dem Markt ist der 3D-Drucker Alfawise U30. Er ist – genau wie das etwas größere Modell Alfawise U20 – sehr solide gebaut. Sein maximales Bauvolumen liegt bei 220 x 220 x 250 mm. Er ist unter anderem mit einem Filamentsensor ausgestattet und nutzt bei Stromausfällen die Power Outage Resume Funktion. Liegt der Strom wieder an, kann der 3D-Druck an der gleichen Stelle fortgeführt werden. Der 3D-Drucker bzw. dessen Software ist mit Windows, Linux und MAC kompatibel. Ausgestattet ist er unter anderem mit einem Bowden-Extruder, einem Heizbett und einem Aluminium-Rahmen. Seine größten Vorteile liegen in der zu anderen 3D-Druckern eher geringen Lautstärke, der sehr gut haftenden Druckplatte und Folie (sobald eventuelle Wellen beseitigt wurden) und natürlich im unschlagbar günstigen Preis von etwa 160 Euro (Stand 03. Januar 2019). Wer etwas Zeit in den Aufbau investieren möchte und für seinen neuen 3D-Drucker nicht allzu viel Geld ausgeben kann, für den ist der Alfawise U30 sicher eine gute Alternative zu teilweise deutlich teureren Modellen anderer Hersteller.

Technische Daten
- Gerätetyp: FFF/FDM
- Hersteller: Alfawise
- Modell: U30
- Bausatz
- Kompatibel mit Windows, Linux, Apple MAC
- Software/Dateitypen: Cura, Repetier-Host,
- Rahmen: Aluminium
- Beheiztes Druckbett
- Düse: 0,4 mm Durchmesser
- Maximale Druckgeschwindigkeit: 120 mm/s, empfohlen werden 30 bis 70 mm/s
- Maximales Bauvolumen: 220 x 220 x 250 mm
- Gesamtgröße des Druckers: 425 x 402 x 505 mm
- Maximale Hotend Temperatur: 250 Grad Celsius
- Maximale Druckbett Temperatur: 100 Grad Celsius
- Präzision: X- und Y-Achse 0,0125 mm,
- Z-Achse 0,0025 mm
- Nutzbare Filamente: ABS, PLA und andere
- Filamentdicke: 1,75 mm
- Kompatibel mit TF-Card (Micro-SD)
- TF-Kartenslot
- USB-Anschluss
- Display: 2,8 Zoll Vollfarb Touchscreen
- Gewicht: 7,8 kg (inklusive Verpackung)
- Preis: ca. 160 Euro (Stand: 03. Januar 2019)
Lieferumfang
Im Lieferumfang inbegriffen sind neben den Bauteilen für den 3D-Drucker selbst noch das notwendige Montagematerial, ein Netzkabel, das nötige Werkzeug, eine SD-Karte (TF-Card), etwas Filament und eine englischsprachige Aufbauanleitung. Auf der Schaumstoffummantelung hat der Hersteller übrigens auch noch einige kleine Hinweise aufgebracht.
Video
Inbetriebnahme
Der Hersteller gab an, dass für den Aufbau weniger als eine Stunde Zeit benötigt würde. Wir haben dies in ungefähr 45 Minuten geschafft. Wer sich mit dieser Technologie allerdings neu beschäftigt, wird durchaus 1 bis 1 1/2 Stunden Zeit einplanen müssen. Im Gegensatz zu anderen Bausatz 3D-Druckern ist dies noch relativ wenig Zeit. Ein Grund dafür ist, dass der Unterbau vormontiert geliefert wird. Eine umfangreich bebilderte englischsprachige Aufbauanleitung, die auf der Micro-SD-Karte abrufbar ist, erleichtert den Aufbau ebenfalls. Wir haben uns nach der Aufbauanleitung gerichtet, weshalb wir hier nicht noch mal im Detail darauf eingehen wollen.
Obwohl der Unterbau bereits vormontiert wurde, ist es sinnvoll, die Schrauben noch einmal nachzuziehen. An einigen Stellen mussten auch die Profile neu verschraubt werden, um einen 90-Grad-Winkel zu erreichen. Leider gibt es keinen geschlossenen Unterbau für diesen 3D-Drucker, sodass einige Kabel auf dem Tisch liegen oder in der Luft hängen. Wir überlegen uns, eine passende Platte anzufertigen.
Vor dem ersten 3D-Druck muss natürlich noch ein Leveling der Bauplatte durchgeführt werden. Über das Menü werden dazu die Ecken automatisch angefahren. Danach muss man manuell so lange an den Stellschrauben der Druckplatte drehen, bis gerade einmal noch ein Platt Papier zwischen Nadel und Platte hindurchgezogen werden kann. Danach wird mit allen anderen drei Ecken genauso verfahren.
Der erste Druckversuch
Nachdem wir den Alfawise U30 nivelliert hatten, begannen wir mit unserem ersten Druckversuch. Dazu verwendeten wir das beiliegende Filament und ließen den 3D-Drucker das bekannte Benchy-Schiffchen fertigen. An dessen Qualität hatten wir nichts auszusetzen. Als wir dann noch ein zweites Objekt drucken wollten, reichte das Filament leider nicht mehr aus. Bei dieser Gelegenheit testeten wir gleich, ob der 3D-Drucker wirklich an der gleichen Stelle weiterdruckt sobald das neue Filament eingeführt ist. Auf dem Display erschien die Frage, ob der 3D-Druck fortgesetzt werden solle, was wir natürlich bestätigten.
Vorteile
+ Ein großer Vorteil des Alfawise U30 3D-Druckers ist sicher, dass das Netzteil mittlerweile im Gerät integriert ist. Es müssen also keine elektrischen Verbindungen mehr geschaffen oder überprüft werden. Des Weiteren arbeitet das Gerät – im Vergleich zu vielen anderen Modellen – überraschenderweise recht leise. Da es auch mit einem Filamentsensor ausgestattet ist, wird der 3D-Druck unterbrochen, sobald kein Filament mehr vorhanden ist.
+ Die Power Outage Resume Funktion sorgt dafür, dass der Druck an der gleichen Stelle fortgesetzt wird, an der er durch einen Stromausfall unterbrochen wurde. Gleiches gilt natürlich auch dann, wenn neues Filament eingeführt werden muss und das Gerät deshalb stillsteht. Der Hersteller empfiehlt im Übrigen, bei einer Schichtdicke von unter 0,5 mm den Druck noch einmal von vorn zu starten, größere Objekte können problemlos weitergedruckt werden.
+ Von sehr guter Qualität sind das Heizbett und die Folie, die ein Abheben der Objekte auch ohne Spatel oder andere Hilfsmittel erlauben.
+ Mit seinem maximalen Bauvolumen von 22,0 x 22,0 x 25,0 cm liegt er von der Größe her eher im Mittelfeld und ist hier durchaus mit dem Creality3D Ender 3 und dem Geeetech A10M vergleichbar. Beide Geräte haben wir ebenfalls getestet. Für größere Objekte dürfte aber eher der Alfawise U20 das Modell der Wahl sein, da er über eine größere Bauplatte verfügt. Ansonsten nutzt der U20 aber die gleichen Komponenten (Extruder, Motherboard, Motor, Kühlgebläse etc.) wie der hier getestete U30.
+ Als sehr gut bewerten wir das Touchscreen Display, welches nahezu intuitiv bedient werden kann. Dazu tragen große Symbole bei, die den Prozess visualisieren.
Nachteile
– Leider weist der 3D-Drucker Alfawise U30 einige Nachteile auf. Am meisten störte uns der fehlende Unterboden, was dazu führt, dass vor allem das Kabel des Displays auf dem Boden liegt. Wird der 3D-Drucker einmal etwas zur Seite geschoben oder anderweitig platziert, kann es vorkommen, dass die Kabel „verheddern“ bzw. ein Fuß des 3D-Druckers auf einem Kabel steht, welches dann Schaden nehmen oder zu einem Totalausfall führen dürfte.
– Ein weiterer Nachteil ist, dass die Heizbettfolie zumindest bei unserem Modell etwas gewellt war. Auch andere Nutzer berichteten bereits über das Problem. Dies kann man abstellen, indem man einmal die Gegenseite der aus Glas bestehenden Bauplatte zum Drucken verwendet. Durch das Erhitzen lässt sich dann die Folie besser ablösen und faltenfrei neu aufkleben.
– Nachteilig wirkt sich auch aus, dass auf die installierte Firmware nicht zugegriffen werden kann. Hier stellt sich dann natürlich die Frage, wie Updates vorgenommen werden können.
– Da der Unterbau die Form eines Quadrates hat, besteht bei höheren Druckgeschwindigkeiten die Gefahr, dass es zu Schwingungen kommt. Dies ist vielleicht auch ein Grund dafür, warum der Hersteller eine Druckgeschwindigkeit von 30 bis 70 mm/s empfiehlt. Wir haben festgestellt, dass bei diesen Geschwindigkeiten die Druckqualität am besten ausfällt.
– Von Nachteil ist auch, dass sich der SD-Kartenslot an der Rückseite befindet. Das schränkt unserer Meinung nach die Aufstellmöglichkeiten des Gerätes etwas ein.
Fazit
Obwohl nur der Unterbau vormontiert geliefert wird, geht der Aufbau des 3D-Druckers Alfawise U30 recht schnell vonstatten. Da sind wir von anderen Bausatz-3D-Druckern durchaus anderes gewöhnt. Die Druckqualität ist sehr gut und lässt – zumindest bei Druckgeschwindigkeiten von 30 bis 70 mm/s – kaum Wünsche offen. Mit einem Bauvolumen von 22,0 x 22,0 x 25,0 cm kann er sowohl kleine als auch mittelgroße Objekte realisieren. Größere Objekte lassen sich mit dem Alfawise U20 realisieren, der außer einer größeren Bauplatte sonst zu großen Teilen die gleichen Komponenten nutzt.
Besonders gut eignet sich der Alfawise U30 für Anfänger, die die 3D-Druck-Technologie gleich beim Aufbau etwas genauer kennenlernen, aber auch für 3D-Druck-Enthusiasten und Profis. Letztere nutzen ihn eventuell als Zweitgerät.
Wer nicht allzu viel Geld in seinen neuen 3D-Drucker investieren kann oder möchte, ist mit diesem Gerät gut bedient.
Preisvergleich
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Preise vom 17.03.2020. Ohne Gewähr. Preise können aufgrund von Änderungen beim Dollar-Wechselkurs und Preisänderungen der Händler abweichen.
Disclaimer: Es handelt sich bei diesem Artikel um Sponsored Content. Gearbest hat uns zum Testen kostenfrei den Alfawise U30 zur Verfügung gestellt, aber zu keiner Zeit Vorgaben gemacht, was wir über den 3D-Drucker schreiben sollen. Gearbest hat somit keinen Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichts genommen.
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News im Magazin:
Ich bestätige die Angaben hier auf der Webseite nur teilweise!
Zum einen die Lautsärke. Bei meinem U30 ist die Lautstärke sehr laut und sehr unangenehm. Vor allem der Netzteillüfter macht einen heiden Lärm. Und das permanent! Im Vergleich zu meinem PC empfinde ich die Lautstärke des U30 als mindestens 10 mal so laut wie mein PC. Ich höre den Drucker deutlich durch mein geschlossenes Headset hindurch. Und da höre ich regulär von der Umgebung so gut wie nichts^^
Was die Firmware angeht. Die kann man auf einer Webseite herunterladen. Einfach bei Google folgendes eingeben „Alfawise 3D Printer Firmware Upgrades | Download“. Oben sollte dann einen Gearbest Blog Seite auftauchen. Dort in der Beschreibung etwas weiter unten findet man einen Bereich wo „Download here“ steht. Eingespielt wird die Firmware laut einer anderen Webseite, nur durch aufspielen auf die SD-Karte. Die Anleitung findet man in der Zip-Datei. Also ist das Gerät Updatefähig (meinerseits ungetestet).
Zu der Verkabelung muss ich sagen, das sie wirklich etwas nervig ist. Das Flachbandkabel des Displays hängt herum und Kabel zum Druckkopf baumeln ebenfalls herum. Abhilfe schafft allerdings der Druck von Halterungen welche man auf Thingiverse bei dem User „ElectricWaste“ findet. Damit löst man das Problem mit dem Flachbandkabel und dem Druckerkabel.
Für den SD-Slot hinten gibt es ebenfalls eine Lösung. Eine Verlängerung nach vorne. Ein „Micro SD-Karten Verlängerungskabel“ welches man für rund 8 Euro bei Amazon bekommt. Druckt man eine Halterung für vorne aus, dann kann man den Slot zB. neben dem Display platzieren.
Ansonsten ist der Drucker nicht schlecht. Die Qualität kann als Gut bestätigen. Für so einen günstigen Drucker nicht schlecht 🙂
Ich kann die Aussagen hier im Test weitgehend teilen. Ich denke es lohnt sich aber etwas mehr Zeit beim Aufbau zu investieren und alle Stichmaße und Montagewinkel zu überprüfen und geg. entsprechend nachzurichten. Die geometrische Maßhaltigkeit der Modelle wird es danken. Die beiliegenden Test-G-Codes werden nahezu perfekt ausgedruckt.
Schade finde ich, dass bei Kleinigkeiten gespart wird. So ist eine Quelle für die richtigen Startparameter für das aktuelle CURA nicht angegeben. Das beiliegende CURA ist 3 Jahre alt. Beim Portieren auf CURA 3.6.0 ist es mir bisher leider nicht gelungen den Materialfluß richtig einzustellen. Trotz richtigem Filamentdurchmesser und richtigem Düsendurchmesser in CURA werden meine Files alle nur als „Gittermodell“ gedruckt da offensichtlich die transportierte Filamentmenge bei weitem nicht stimmt. Wie ich den für diesen Drucker passenden Materialfluß einstellen kann habe ich nicht herausgefunden. Den Düsendurchmesser und die Filamentdicke habe ich richtig in Cura eingegeben. Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben.
Hallo,
habe selbiges Problem gehabt.
Wenn die zu druckende Datei gestartet wird dann im Menü des Druckers den Fluss auf ca. 300 erhöhen (100 ist voreingestellt).
Totzdem sollte man es in cura nochmal richtig einstellen was mir auch erst nach mehreren Versuchen gelungen ist. Auch die in Cura voreingestellten Fillamentdurchmesser prüfen, oft ist 2.85 mm Durchmesser eingestellt!