Das junge 3D-Druck-Unternehmen Mantle aus San Francisco (USA) will mit seinem Metall-3D-Druck-Prozess TrueShape den 3D-Druck von Metallobjekten einfacher und besser machen. Dazu benötigt der TrueShape-Prozess nur drei Schritte. Von Investoren sammelte Mantle bereits 13 Milliarden US-Dollar ein, um seine Fertigungstechnologie voranzubringen.
Das US-amerikanische Metall-3D-Druck-Unternehmen Mantle ist ein noch junges Unternehmen, das laut einer Pressemitteilung auf einem riesigen Markt für Fertigungswerkzeuge zukünftig an die Spitze gelangen möchte. Dazu wird das Unternehmen von mehreren Investoren mit insgesamt 13 Mrd. USD (10,68 Mrd. EUR) unterstützt. Das Verfahren von Mantle kombiniert Metallextrusions-3D-Druckverfahren mit subtraktivem Fräsen, um Herstellungskosten und Vorlaufzeiten zu reduzieren und die Oberflächenqualität 3D-gedruckter Teile zu verbessern. Der erste Industriepartner von Mantle ist L’Oréal, das den TrueShape-Prozess für Präzisionsformen für seine Produktverpackung einsetzen will. Eine Kooperation von Xact Metal und GoEngineer soll den Metall-3D-Druck in Nordamerika ebenfalls erschwinglicher machen.
Der TrueShape-Prozess
Der hybride TruShape-Prozess, mit dem der gesamte End-to-End-Workflow für die Herstellung von Präzisionsmetallteilen gekapselt werden soll, lässt sich in drei Phasen unterteilen.
Begonnen wird mit dem 3D-Druck einer groben Teilegeometrie mit der firmeneigenen Flowable Metal Paste-Material. Das Material enthalten Metallpartikel in einer Polymermatrix, die für Konsistenz sorgt und Bedruckbarkeit gewährleistet. Das aktuelle Pastenangebot von Mantle umfasst P2X, ein stahlähnliches Material ähnlich den P20-Tools, das aber korrosionsbeständiger und abriebfester ist. H13 ist H13-Werkzeugstahl, das auf mindestens 50 Rockwell C gehärtet werden kann.
Nach der Extrusion wird das Teil mit einem in die Maschine integrierten Hochgeschwindigkeits-Fräswerkzeugkopf weiter geformt. Das soll die Maßgenauigkeit des Bauteils verbessern und bringt eine hochwertige Oberfläche hervor. Zum Schluss wird das Teil in einem Ofen gesintert, wobei sich das Polymer von den Metallpartikeln löst. Das Metall verschmilzt dabei zu einer dichten, festen Komponente.

Erfolgreiche erste Projekte
Ted Sorom, CEO und Mitbegründer von Mantle, sagte:
„Hersteller benötigen nachgewiesene Teilequalität und Leistung. Durch die Verwendung von Mantle-Druckwerkzeugen können sie weiterhin dieselben Hochleistungsthermoplaste verwenden und Teile von gleichwertiger oder überlegener Qualität in kürzerer Zeit und zu geringeren Kosten erhalten. Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Produkte schneller zu vermarkten, indem wir neue Produkte erheblich schneller einführen und gleichzeitig ihre nachgewiesene Erfahrung in der Massenproduktion nutzen.“
Über 200.000 Waschmaschinenteile wurden bereits mit der Technologie von Mantle hergestellt. Das Projekt brachte ein 67%iges Kostenersparnis. In einem weiteren Projekt konnten die Herstellungskosten um 50% und die Vorlaufzeiten um 80% gesenkt werden.

Neben dem Werkzeugmarkt will Mantle außerdem den 300-Mrd.-Dollar-Markt (246 Mrd. EUR) für Präzisionsteile und den Ersatzteilsektor und den Industriemaschinen-Markt mit geringem Volumen weiter erschließen.