Der deutsche Hersteller großformatiger 3D-Druckanlagen, die Q.BIG 3D GmbH aus Backnang (Baden-Württemberg), hat am 31. Januar 2024 Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Ludwigsburg setzte den Rechtsanwalt Ilkin Bananyarli als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Der Betrieb des Unternehmens, das für seinen XXL-Kunststoff-3D-Drucker „Queen 1“ bekannt ist, soll trotz der finanziellen Schwierigkeiten vorerst weiterlaufen.

Hohe Investitionen für Expansion führten zu finanziellen Engpässen

Unternehmenssitz des 3D-Drucker-Herstellers Q.BIG 3D in Backnang, Deutschland
Das Unternehmensgebäude des 3D-Drucker-Herstellers Q.BIG 3D in Backnang, der trotz Insolvenz seinen Geschäftsbetrieb fortführen will. (Bild © Q.BIG 3D GmbH)

Das 2019 gegründete Unternehmen Q.BIG 3D entwickelt großformatige 3D-Drucklösungen für industrielle Anwendungen. Trotz mehrerer Innovationspreise und namhafter Kunden wie Voith und der Zeiss-Gruppe geriet das Start-up in finanzielle Schwierigkeiten. Laut einer Mitteilung der Sanierungsexperten von PLUTA resultiert die Insolvenz aus hohen Investitionen zur internationalen Expansion. Die geplante Markterschließung in den USA erforderte erhebliche finanzielle Mittel, die das Unternehmen ohne externe Unterstützung nicht mehr stemmen konnte.

Ein weiteres Problem war die Insolvenz eines Gesellschafters, vermutlich des Maschinenbauunternehmens Manz AG, mit dem Q.BIG 3D eine strategische Partnerschaft angestrebt hatte. Aufgrund dieser unerwarteten Entwicklung konnten bereits geführte Investitionsverhandlungen nicht wie geplant abgeschlossen werden.

Suche nach Investoren für die Zukunft

Geschäftsführer und Gründer Dennis Herrmann sieht trotz der angespannten Lage Chancen für einen Neuanfang.

Herrmann erklärt:

„Der nächste Meilenstein ist die geplante internationale Expansion. Dafür brauchen wir einen Investor, der in das Potenzial unserer Technologie investieren möchte.“

Die Löhne der rund 20 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld für die kommenden drei Monate gesichert. Währenddessen läuft der Geschäftsbetrieb weiter, um potenziellen Investoren eine funktionierende Basis präsentieren zu können.

Es bleibt abzuwarten, ob ein Investor gefunden wird, der die Technologie und die Expansion des Unternehmens weiterträgt. Sollte dies nicht gelingen, könnte Q.BIG 3D das Schicksal vieler Start-ups ereilen, die trotz innovativer Ansätze an finanziellen Hürden scheitern. Über die weiteren Entwicklungen dazu berichten wir im 3D-grenzenlos Magazin Newsletter (hier abonnieren).

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