
Die Autoren Miguel A. Quetzeri-Santiago, Clara L. Hedegaard und J. Rafael Castrejón-Pita sind sich bewusst, dass viele Unternehmen zwar an der Verwendung von Elastomeren und Kautschuken in der additiven Fertigung interessiert waren, das Endprodukt aber oft schlechter war als bei traditionellen Verfahren. Flüssigelastomere wurden ebenfalls als Option in Betracht gezogen, aber Viskositätsbeschränkungen verboten ihre Verwendung und den Erfolg bei der Herstellung. Verstopfung und Agglomeration waren ebenfalls Stolpersteine.

Mit dem Drop-on-Demand-Tintenstrahldruck haben die Forscher überlegt, wie sie frühere Herausforderungen umgehen und den Vorteil des Drucks mit Tröpfchen nutzen können, die dicht beieinander gedruckt werden können, um anschließend zu verschmelzen und starke Schichten zu bilden. Der Prozess kann durch verschiedene Arten von Druckimpulsen gesteuert werden, bei denen die Tröpfchen aus der Düse ausgestoßen werden. Zu den Vorteilen dieses Verfahrens gehören:
- Fehlender Substratkontakt, Vermeidung von Düsenkontaminationen
- Höhere Druckgeschwindigkeiten
- Mehr Kontrolle
- Variabilität von Tropfenvolumen und -geschwindigkeit
- Flexibilität in der Produktion und Anpassungsmöglichkeiten
- Potenzial für das Recycling von Gummi
Für den 3D-Druck hat das Forschungsteam jeden Druckkopf geladen, den Gegendruck gesteuert und die Impulsdauer und -intensität überwacht. Jedes Tröpfchen sollte in eine Form übergehen, die sich aus Schichten zusammensetzt. Sie benutzten zwei verschiedene Methoden zur Aushärtung, mittels Umgebungsluft und Heißluft. Der kontinuierliche Druck des reinen flüssigen Latex wurde als „konsistent und zuverlässig“ in Zeitfenstern von bis zu einer Stunde bezeichnet.
Die Forscher gehen davon aus, dass ein besseres Mischverfahren und mehr Vibration des Druckkopfbehälters diese Probleme verbessern könnte. Sie stellten auch fest, dass MRP-Partikel in Kombination mit Latex die Elastizität verringern, aber keinen Einfluss auf die Steifigkeit haben. Insgesamt war ihre Arbeit beim 3D-Druck von hochfestem Latex jedoch erfolgreich, und die Forscher gaben an, dass diese Studie „neue Möglichkeiten“ für das Recycling von Reifenabfällen bietet.
Die Wissenschaft und das Studium an der Verarbeitung unterschiedlichster Materialien mit 3D-Drucken spielt für die Zukunft der additiven Fertigung eine große Rolle. Seitens der Industrie gibt es großes Interesse auch Gummi mit 3D-Druckverfahren zu verarbeiten in Bezug auf seine Flexibilität zu erforschen. Ein Beispiel ist die Reifenindustrie.






