Forscher der britischen University of Exeter haben eine Methode entwickelt, wie sie Calciumcarbonat auf klimaneutrale Weise herstellen. Mit dem gewonnenen Material drucken sie Korallenstrukturen in 3D, um damit Korallenriffe neu zu beleben. Das Calciumcarbonat lässt sich aber auch in anderen Bereichen einsetzen.Anzeige Inhaltsangabe Details zum Projekt CalcifEXEWeitere Einsatzbereiche für das gewonnene MaterialAndere Projekte, gleiches ZielVideo zum Projekt ‚CalcifEXE‘Eine von britischen Studenten entwickelte Methode zur klimaneutralen Herstellung von Calciumcarbonat soll dabei helfen, mit dem umweltfreundlichen Material 3D-gedruckte Strukturen für den Wiederaufbau von Korallenriffen anzufertigen. Die 3D-gedruckten Repliken werden anschließend an lebenden Korallen befestigt und in die Ozeane gelegt. Dadurch soll die Ansiedlung neuer Korallenriffe möglich werden, wie Sky News berichtet.Details zum Projekt CalcifEXEDas Projekt CalcifEXE wurde an der University of Exeter durchgeführt und nutzt für die 3D-gedruckten Strukturen gentechnisch veränderte Bakterien, mit denen sie Calziumcarbonat herstellen. Das Calziumcarbonat wird im Anschluss als 3D-Druck-Material für den 3D-Druck der Korallenstrukturen verwendet.Normalerweise würde die Herstellung von hochwertigem Calziumcarbonat nur mit sehr hohen Temperaturen gelingen, was wiederum zu hohen Kohlenstoffemissionen führt. Mit der neu von den Studenten entwickelten Methode entsteht Kalziumcarbonat ohne Kohlenstoffemissionen. Kohlenstoff wird aus der Luft entfernt und in eine neue Verbindung eingeschlossen.Die Studenten nutzen für den 3D-Druck der Korallenriffe (im Bild) einen 3D-Drucker von Ultimaker und klimaneutral gewonnenes Kalziumcarbonat (Bild © Sky News / University of Exeter).Da der Klimawandel bei der Zerstörung der Korallenriffe eine große Rolle spielt, ist diese klimaneutrale Methode ein Pluspunkt. Diese Art des Wiederaufbaus von Riffen ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung. Sie auf natürlichem Wege wiederherzustellen, wäre das richtige Ziel.Dr. Tim Gordon, Meeresbiologe an der University of Exeter, erklärt:„Hundert Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind jeden Tag auf Korallenriffe angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Menschen brauchen Riffe, um sie zu ernähren, sie brauchen sie, um Einkommen zu generieren, sie schaffen eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, sie schützen ihre Häuser vor tropischen Stürmen. Wenn wir also Riffe verlieren und ein ökologischer Albtraum sind, wird dies zu einem humanitären Albtraum.“Das Forscherteam erhielt beim prestigeträchtigen Wettbewerb der International Genetically Engineered Machine (iGEM) Foundation für sein Projekt eine Goldmedaille (Bild © Sky News / University of Exeter).Weitere Einsatzbereiche für das gewonnene MaterialDie Methode der klimaneutralen Kalziumcarbonat-Gewinnung lässt sich den Forschern zufolge aber auch in anderen Bereichen einsetzen.Physikstudentin Eloise Martin sagt dazu:„Es wird verwendet, um Papier aufzuhellen und die Helligkeit von Farben im Lidschatten zu erhöhen. Es bekämpft Sodbrennen und Verdauungsstörungen in Form von Tabletten und ist in Ihrer Zahnpasta als Reinigungsmittel enthalten. Von medizinischen Anwendungen bis hin zu Umweltanwendungen könnte dies die Art und Weise revolutionieren, wie wir maßgeschneiderte Produkte herstellen.“Andere Projekte, gleiches ZielForscher aus Israel haben vor zwei Jahren ein Projekt vorgestellt, bei dem sie mit 3D-gedruckten Replikaten Korallenriffe wiederherzustellen versuchten. Sie druckten diese mit PLA, einem abbaubaren, bioaktiven Kunststoff. Eine andere Methode zur Regeneration von Korallenriffen wählte die University of Sydney 2017. In unserer Kategorie „Umweltschutz mit 3D-Druck“ sind noch weitere Projekte zum Thema Rettung der Korallenriffe und anderen wichtigen Umweltthemen, bei denen 3D-Drucker helfen könnten, zu finden.Video zum Projekt ‚CalcifEXE‘ Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahrenVideo laden YouTube immer entsperrenLesen Sie weiter zum Thema:Britische Forscher verwenden Drop-on-Demand-Methode (DoD) für den 3D-Druck von Latex und Gummi Britische Forscher der University of Sheffield verwenden 3D-Druck mit Additiven auf Silberbasis zum besseren Schutz vor Bakterien Studenten der Hochschule Niederrhein verwenden 3D-Druck für neuartige EEG-Haube bei halbseitiger Lähmung