Der Hersteller von industriellen Multimaterial-3D-Druckern AIM3D hat mit dem ExAM 510 einen neuen, leistungsgesteigerten 3D-Drucker für das CEM-Verfahren (Composite Extrusion Modeling) vorgestellt. Der ExAM 510 ermöglicht den 3D-Druck von Objekten bis zu 510 x 510 x 400 mm, bietet hohe Präzision und Baugeschwindigkeiten, wie das Unternehmen gegenüber dem 3D-grenzenlos Magazin in einer Pressemitteilung erklärt. Der Multimaterial-3D-Drucker kann bis zu drei Werkstoffe parallel aufbauen und stellt eine leistungsgesteigerte Version des Vorgängers ExAM 255 dar. Der ExAM 510 wird auf der kommenden formnext 2021 erstmals öffentlich zu sehen sein. Bis zur formnext 2022 soll der 3D-Drucker serienreif sein.

Technische Daten

Druckköpfe
  • 2 CEM-Granulatdruckköpfe (max. 450°C)
  • 1 Filamentdruckkopf
Druckbett Vakuumspanntisch,
beheizbar auf 200°C
Bauraum 510 x 510 x 400,
beheizbar auf 200°C
Kinematik X : Linearmotor,
Y: Linearmotor,
Z: Spindelachse
Geschwindigkeiten X/Y: 510 mm/s,
Z: 20 mm/s
Präzision X/Y: +/- 3µm,
Z: +/- 10µm

Details zum ExAM 510

3D-Drucker ExAM 510 von AIM3D
Der 3D-Drucker ExAM 510 (im Bild) bietet laut AIM3D höhere Aufbaugeschwindigkeiten und verbesserte Bauteilgüte (Bild © AIM3D).

Mit dem bis zu 200ºC temperierbaren Bauraum erhält der Anwender ein Bauvolumen von 510 x 510 x 400 mm für unterschiedlichste Objekte. Der beheizte Bauraum erlaubt die Verarbeitung von Hochleistungswerkstoffen. Die deutlich gesteigerte Baurate beziehungsweise die Aufbaugeschwindigkeit liegt abhängig vom Werkstoff bei bis zu 250 cm³/h bei einer Verwendung einer 0,4 mm Düse.

Die bis zu Faktor 10 höhere Austragsrate als bei marktgängigen Filament-Extrudern, der Einsatz von Linearmotoren und ein stabiles Mineralgussbett ermöglichen auch bei hohen Geschwindigkeiten höchste Präzision. AIM3D stattete den ExAM 510 mit einer auf Hochtemperaturkunststoffe spezialisierten beheizbaren Prozesskammer aus. Dadurch können Materialien wie PEEK, PEI, PSU, PPS verarbeitet werden. Die Extruder wurden bereits auf der ExAM 255 verwendet. Verarbeiter können den Werkstoff PEEK gefüllt oder ungefüllt mit Fasermaterial nun auch direkt als Granulat in der additiven Fertigung verarbeiten. Das bringt einen deutlichen Kostenvorteil auf Rohstoffseite mit sich.

Wirtschaftlichkeit, Umweltfaktor und Anwendungsbereiche

Das Recycling des Materials wird vereinfacht und günstiger. Ein Werkstoff kann innerhalb von 1 bis 2 Arbeitstagen erprobt werden, eine Etablierung binnen 5 bis 10 Arbeitstagen. Die Wirtschaftlichkeit zeigt sich am Beispiel von PEEK am deutlichsten. PEEK-Filament kostet auf konventionellen AM-Anlagen circa 700 Euro pro Kilogramm. Die ExAM 510 kann auf PEEK-Granulat zurückgreifen, das auch im klassischen Spritzguss verwendet wird und lediglich 50 Euro pro Kilogramm kostet. Die Kostenreduktion liegt somit beim Faktor 14.

Der 3D-Drucker eignet sich für Anwendungen im Automobilbereich, der Medizintechnik oder der Luft– und Raumfahrt.

Clemens Lieberwirth, CTO bei AIM3D:

„Die Weiterentwicklung unseres patentierten ExAM 255 zum ExAM 510 ist für uns ein Technologiesprung. Man könnte also sagen, wir bieten nun eine schnellere, größere, heißere und genauere CEM-Prozesstechnik für das Additive Manufacturing an.“

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