Schlechte Haftung zwischen Druckbett und Filament ist eines der häufigsten Probleme, die beim 3D-Druck auftreten. Aus diesem Grund sollte für eine passende Druckplatte für das jeweilige Filament gesorgt werden. Grundsätzlich gilt: Je genauer der Abstand zwischen Druckbett und Druckdüse auf das Filament abgestimmt ist, umso besser die Druckhaftung (s.g Leveling, Bettleveling oder Nivellierung). Dabei solle die erste Schicht deutlich langsamer gedruckt werden als die darauffolgenden Schichten. Wer zum ersten Mal mit ABS-Filament druckt, vorher jedoch mit PLA Erfahrungen sammeln konnte, wird schnell bemerken, wie sich einige Filament-Typen widerspenstig verhalten.
Beheiztes Druckbett für ABS
Die Temperatur beim beheizten Druckbett sollte idealerweise zwischen 80 und 110 Grad Celsius eingestellt werden. Die Verarbeitung von ABS ist bei Druckern ohne Heizbett selbst mit Tuning-Maßnahmen nicht möglich. Meist reicht die hohe Oberflächentemperatur allein nicht aus, damit die 3D-Drucke auf den standardisierten Druckbetten haften bleiben. Es gilt also die Regel: Wer ABS drucken möchte benötigt ein Heizbett für seinen 3D-Drucker, welches heute bei selbst preiswerten Modellen unter 300 Euro zum Standard gehört.
Beim 3D-Druck mit ABS kann sowohl eine Carbon Druckplatte als auch eine Federstahl-Flexdruckplatte für die leichter druckenden ABS-Varianten eingesetzt werden. Wegen dem Warping-Effekt ist reines ABS-Filament grundsätzlich schwer zu drucken, da es sich beim Abkühlen stark zusammenzieht. Obwohl das Modell an der Druckplatte gut haftet, können sich jedoch seine Ecken heben, weshalb ein beheiztes Druckbett als ein Muss gilt. Um eine noch bessere Haftung für ABS zu gewährleisten, können Polyamid-Folien wie Kapton-Tape eingesetzt werden.
Hilfsmittel für bessere Haftung beim 3D-Druck mit ABS
Das hitzeunempfindliche Klebeband aus Polyamid-Folien verbessert die Haftung von ABS auf der Druckplatte signifikant. Auf der Unterseite des Druckobjektes werden dadurch keine Abdrücke hinterlassen und die Oberfläche ist glatt. Reicht das Klebeband allein nicht aus, kann auch eine zusätzliche Haarspray-Schicht unter die Arme greifen. Ein sauberes Anbringen der Kapton-Klebefolie ist von großer Wichtigkeit, damit es an der Oberfläche des Druckobjektes nicht zur Bildung von Falten und Luftblasen kommt. Auf dem fertigen Druckerzeugnis sehen diese nicht nur unschön aus, sondern reduzieren auch seine Haftung auf der Druckplatte.