Forscher aus Neuseeland haben eine braun marmorierte Stinkwanze mit ihrem 3D-Drucker hergestellt, um auf die Gefahren eine zunehmenden Population dieser Tierart aufmerksam zu machen. Das 3D-gedruckte Modell kann auf Biosicherheitspfaden oder für Augmented Reality genutzt werden. Das Projekt fand im Rahmen des Sommerstudienprogramms „Better Border Biosecurity“ statt.
Die beiden Studenten Joel Tregurtha and Te Matau O Te Rangi Allen der University of Canterbury haben ihren Sommer damit genutzt, das Modell einer Stinkwanze mit einem 3D-Drucker zu entwickeln. Ihr Ziel war es, das Bewusstsein für das Potenzial einer kostspieligen Invasion des Schädlings in Aotearoa, Neuseeland zu schärfen.
3D-Druck einer braun marmorierten Stinkwanze
Der 3D-gedruckte Prototyp ist größer als das lebensgroße Modell der braun marmorierten Stinkwanze, die nicht größer ist als eine 10 Cent Münze ist. Tregurtha studiert Biowissenschaften und interessierte sich für das Projekt, weil er mehr über den Käfer erfahren wollte. Außerdem arbeitet er private gerne mit 3D-Druckern.
Er erklärt:
„Ich interessiere mich für die biologische Seite des Projekts. Das Modellieren des Käfers hat mich dazu gebracht, die komplizierten Details im Exoskelett des Käfers wirklich zu schätzen und zu erkennen, wie unglaublich es ist, dass ihm funktionierende Antennen und Beine wachsen können, die so winzig und dünn sind. Sie sind ein schöner Käfer, obwohl sie ein sehr schlimmer Schädling sind.“

Der Mechatronik-Student Allen wollte sich der Herausforderung annehmen, den Käfer zum Leben zu erwecken.
„Ein Teil, der mich wirklich interessiert, ist die 3D-Druckseite dieses Projekts und die Möglichkeit, Drucker zu verwenden, mit denen ich keine Erfahrung habe, wie z. B. Harzdrucker. Die größte Herausforderung ist der 3D-Druck kleiner, dünner Teile, da kleine 3D-Drucke die Darstellung feinerer Details erschweren und dazu führen können, dass der Druck sehr zerbrechlich ist. Wir wollen es auch nicht zu realistisch aussehen lassen.“
Das Projekt ist Teil des Sommerstudentenprogramms Better Border Biosecurity (B3). Die B3 Forschungskooperation soll das Biosicherheitssystem von Aotearoa New Zealand stärken und die einheimische Flora des Landes vor invasiven Schädlingen schützen. Das Baumwanzenmodell ist das Ergebnis einer Absichtserklärung (MOU) zwischen Better Border Biosecurity (B3) und University of Canterbury Biosecurity Innovations (UCBI). Das Modell, dessen 3D-Druck etwa 16 Stunden dauert, soll für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit eingesetzt werden.
Einsatz
Das 3D-gedruckte Stinkwanzenmodell könnte Biosicherheitspfaden in Auckland, Wellington und Christchurch Botanic Gardens hinzugefügt werden, um bei verschiedenen Aktivitäten für Kinder, einschließlich Augmented Reality oder bei Feldtagen für Erzeuger verwendet werden. Laut B3-Direktor David Teulon ist die braun marmorierte Stinkwanze ein bedeutender Pflanzenschädling, der, wenn er sich in Aotearoa ansiedeln würde, erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben könnte.
Der ostasiatische Käfer kommt in Nord- und Südamerika sowie in Europa vor. Er lässt sich schwer ausrotten und kontrollieren. Er verwüstet den Gartenbau und überwintert in Häusern. Bisher hat er es noch nicht nach Neuseeland geschafft, wurde aber oft an der Grenze abgefangen. Würde sich der Käfer in Neuseeland ansiedeln, dann könnte er laut dem neuseeländischen Institut für Wirtschaftsforschung (NZIER) beim BIP und dem Exportwert des Gartenbaus bis 2038 jeweils Schäden in Höhe von mehreren Milliarden verursachen.

UCBI-Direktor Dr. Stephen Pawson erklärt, dass das multidisziplinäre Projekt Biosicherheitskapazitäten in den Bereichen Technik, Biologie und Produktdesign aufbauen wird.
Er sagt:
„Dieses Projekt ist spannend, da es die Möglichkeit bietet, enger mit unseren B3-Mitarbeitern zusammenzuarbeiten und die Interaktionen zwischen Akademikern und Wissenschaftlern in den Crown Research Institutes zu fördern. Es trägt auch dazu bei, die Anerkennung dessen zu erhöhen, welche Ausrüstung und Fähigkeiten wir an der UC haben. Für Studenten geht es darum, mit einem echten Kunden zusammenzuarbeiten und an realen Projekten zu arbeiten.“