Die Polizei von Miami-Dade in Florida hatte am 02.02.2020 ihren wohl größten Einsatz des Jahres. Die Sicherheitsüberwachung des Super Bowls 2020. Um sich darauf optimal vorbereiten zu können, erhielten sie von der Florida International University ein extra angefertigtes und detailgenaues Stadionmodell des Hardrock Stadions aus dem 3D-Drucker.
Architekturstudenten der Florida International University und die Miami-Dade Police (MDPD) haben ein 3D-gedrucktes Modell des Hard Rock Stadions entwickelt. Das Ganze geschah, um sich besser auf den Super Bowl vorzubereiten, der dort stattfindet. Das Modell ist 1,2 x 1,5 Meter groß und zeigt Tribünen, Flure, Ausgänge, Träger und Räume im Stadion. 65.000 Menschen finden darin Platz und feiern am 2. Februar 2020 den Super Bowl. Die Polizei nutzt das Modell für taktische Vorbereitungen, wie das Designmagazin Dezeen Dezeen in einem Artikel erklärt. Laut dem Einsatzleiter Edgardo Caneva sei es das erste Mal, dass ein derartiges Modell für die Vorbereitungen eingesetzt wird. Auch für die Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar setzen die Organisatoren auf Stadionmodelle aus dem 3D-Drucker.
Details zum gedruckten Modell
Die MDPD wandte sich für das Projekt an die Polizeisektion der FIU. Diese finanzierte die Produktion des Modells, das von den Studenten aus den Bereichen Architektur und IT umgesetzt wurde. Das Labor für Robotik und digitale Fertigung (RDF) druckte das Modell. Vom ersten Entwurf bis zum fertigen Druck vergingen 3.500 Stunden.
Das Hard Rock Stadion Miami ist sehr komplex konstruiert. Es gibt spiralförmige Laufstege, die die verschiedenen Ebenen an jeder Ecke verbinden. Auch das Konstrukt, das das Vordach hält, ist eine Herausforderung. Shahin Vassigh, der Direktor des RDF Lab, erklärt, dass die Schaffung eines physikalischen Modells für das Training eine einzigartige Aufgabe für das FIU und die MDPD gewesen sei.
„Es ist nicht unbedingt der Maßstab, der einzigartig ist – Architekten stellen regelmäßig Vorführmodelle her -, sondern die Komplexität der Details und diese Art der Zusammenarbeit“, fügte Vassigh hinzu.
Der 3D-Druck ist für die Polizei auch in anderen Fällen äußerst nützlich. Studenten der amerikanischen Duke University haben den teilweise 3D-gedruckten Roboter Sentinel hergestellt, der für sichere Polizeikontrollen sorgen soll. Nicht so erfreut ist die Polizei weltweit, wenn es um 3D-gedruckte Waffen geht. Zum Beginn des Jahres gab es durch eine 3D-gedruckte Waffe das erste Todesopfer.