Höchster 3D-gedruckter Turm der Schweiz in Mulegns eröffnet

Im kleinen Ort Mulegns im Kanton Graubünden wurde der bislang höchste 3D-gedruckte Turm der Schweiz offiziell eröffnet. Das Bauwerk mit dem Namen „Tor Alva“ ist über 29 Meter hoch und befindet sich an der Straße zum Julierpass. Es entstand als Teil eines wissenschaftlich begleiteten Projekts, das moderne digitale Bauweisen mit kulturellem Anspruch verbindet.

3D-Druck als neues Werkzeug für nachhaltige Architektur

3D-Druck trifft Architektur im Hochgebirge

„Tor Alva“ – was auf Rätoromanisch „Weißes Tor“ bedeutet – besteht aus vier übereinandergestapelten Ebenen, jede mit acht kunstvoll geformten, 3D-gedruckten Betonsäulen. Der Turm wurde außerhalb der Baustelle in Einzelsegmenten gedruckt und anschließend vor Ort montiert. Das Verfahren ermöglichte eine präzise Gestaltung komplexer Formen, wie sie mit herkömmlichen Methoden kaum umsetzbar wären.

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Zusammenarbeit mehrerer Institutionen: Forschende der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelten den Entwurf und führten strukturelle Tests durch. Die Zementechnologie und das Material stammten vom Unternehmen Holcim, das auf nachhaltige Baustoffe spezialisiert ist.

Forschung, Kultur und digitale Baukunst vereint

Initiiert wurde der Bau vom Verein Nova Fundaziun Origen, der sich dem Erhalt und der Neubelebung der Region Graubünden widmet. Der Turm soll nicht nur als architektonisches Highlight fungieren, sondern auch touristische Impulse in die abgelegene Region bringen.

Architekt Michael Hansmeyer von der ETH Zürich, einer der kreativen Köpfe des Projekts, hob hervor, wie der 3D-Druck kreative Freiheiten eröffnet:

„Durch digitale Entwurfsprozesse können wir Formen denken und realisieren, die bisher nicht möglich waren.“

Neben der ästhetischen Wirkung war auch die Nachhaltigkeit ein Ziel. Der speziell entwickelte Beton minimiert den Materialverbrauch und senkt den CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu konventionellen Bauweisen deutlich. Der gesamte Druckprozess wurde so optimiert, dass kaum Abfall entstand.

Fazit: 3D-Druck setzt architektonische Akzente in der Schweiz

Mit dem „Tor Alva“ zeigt sich eindrucksvoll, wie 3D-Drucker nicht nur kleinere Prototypen, sondern auch architektonisch anspruchsvolle Großstrukturen realisieren können. Die erfolgreiche Umsetzung in Winterthur dürfte künftige Projekte dieser Art weiter beflügeln.

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Korrekturhinweis (29.05.2025):
In einer früheren Version dieses Artikels wurde fälschlicherweise angegeben, dass sich der 3D-gedruckte Aussichtsturm „Tor Alva“ in Winterthur befindet. Diese Information ist nicht korrekt. Der Turm steht im Ort Mulegns im Kanton Graubünden, an der Straße zum Julierpass. Wir haben den Beitrag entsprechend berichtigt und bitten den Fehler zu entschuldigen.