Auf der Siemens PLM Connection kündigte das Unternehmen vor Kurzem für NX11 eine durchgehende Lösung für das Additive Manufacturing und den 3D-Druck an. Durch die Additive Manufacturing Solution soll beispielsweise beim Metall-Lasersintern eine durchgehende Prozesskette geschaffen werden. Ziel ist es, in Serie qualitativ hochwertige Produkte auf AM-Maschinen herzustellen. Zugleich ergänzt Polarion das Portfolio um Application Lifecycle Management (ALM).
Wurde die Siemens PLM Connection im letzten Jahr noch von 950 Teilnehmern besucht, so zählte sie 2016 1.120 Teilnehmer. An der Veranstaltung nahm neben dem Chairman der PLM Europe User Group e.V. Maarten Romers auch der neue CEO Tony Hemmelgarn teil, der seine Zukunftsversion für die PLM Software vorstellte.

Die Modelle liegen meist im STL-Format vor, egal ob es sich um einen 3D-Scan, eine Topologieoptimierung oder eine Latticestruktur handelt. Aus diesem Grund ist das Convergent Modeling, mit dem alle Arten von 3D-Geometrien kombiniert und geschnitten werden konnten, ein äußerst wichtiger Bestandteil des AM-Workflows. Wie eine Topologieoptimierung im NX-Modul Realize Shape erfolgen kann, demonstrierten die Präsentatoren Paul Brown und Paul Bevon während ihres Vortrages.
Im SimCenter wurden dann die optimierte und die Urversion der Modelle gegenübergestellt. Die Latticestrukturen kamen dabei ebenfalls zur Geltung.
Die eigentliche Neuheit präsentierte Andreas Saar, Vizepräsident Manufacturing Engineering Solutions, nach Angabe von engineeringspot.de: So bietet NX11 eine Reihe von „Design for Manufacturability“-Checks, welche mögliche Fehlerquellen austesten. Beispielsweise muss die Wandstärke besonders dünner Teile, die mittels FDM-Drucker hergestellt werden sollen, zum Düsendurchmesser des 3D-Druckers passen. Die geringste Wandstärke liegt hier bei 0,4 mm.

Pulverdrucker benötigen für Kavitäten ein besonders Ablaufloch. Das Vorhandensein eines solchen Loches wird ebenfalls geprüft, aber auch der Überhangwinkel und die Größe des Objektes. FDM-Maschinen lassen sich aus NX heraus über die bei Windows 8 respektive 10 vorhandene 3D-Druckerschnittstelle mit den notwendigen Daten versorgen.
Zugleich kann die Additive Manufacturing Solution für NX11 den Lasersintervorgang auf Pulverkornebene simulieren und auch analysieren. Aber auch für subtraktiv tätige Maschinen ist die Software einsetzbar und übernimmt hier durch die CD-adapco-Technologie die Fehleranalyse. Durch die Verteilung der Schmelzpunkte, werden die Laserblitze über die Gesamtfläche verteilt. Dies lässt sich ebenfalls mit NX11 simulieren. Dieses liest auch die Druckerparameter aus und positioniert das Bauteil auf der Basis dieser Daten im Bauraum.

Spätestens im Jahr 2017 werden von der Siemens Technologie mehrere komplexe 3D-Druckverfahren unterstützt. Dazu kommt noch das Fünfachs-FDM-Verfahren, welches derzeit in der Erprobungsphase steckt. Dieses System besteht unter anderem aus einem Stratasys-FDM-Kopf, welcher auf einem Kuka-Roboterarm befestigt ist. Die Steuerung übernimmt eine Simatic-PLC, NX CAM steuert die NC-Programme bei. Auch die MultiJet-Fusion-3D-Drucker von HP sollen zukünftig mit NX11 unterstützt werden.