Dank der 3D-Drucktechnologie können sich Patienten mit schwerwiegenden Knieproblemen Hoffnung auf verbesserte Behandlungsmethoden machen. Einige ausgewählte Ärzte in den USA nutzen bereits den technologischen Fortschritt der Firma Conformis um bessere Ergebnisse für die Patienten zu erzielen.
Das komplette Kniegelenk erneuern zu lassen, ist meist keine einfache Entscheidung, die in kurzer Zeit getroffen werden kann. Hinzu kommt noch, dass die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die behandelten Personen in 20 Prozent der Fälle nicht mit dem Ergebnis zufrieden sind. Die Patienten haben in der Regel einen längeren Leidensweg gehabt, bis sie an dem unausweichlichen Punkt einer Knieoperation angekommen sind.
Einen etwas näheren Einblick in diese Problematik gibt Dr. Ralph Liebelt, der als behandelnder Arzt in der orthpädischen Klinik von Chapel Hill (USA) tätig ist. Er gehört zu den wenigen Ärzten, die bereits dank der 3D-Drucktechnologie auf die neuen Behandlungsmethoden setzen. Die neuen Ansätze, wie zum Beispiel der Firma ConforMIS, nutzen die Vorteile des 3D-Scans, um ein genaues Abbild des Kniegelenks zu machen. Dabei kann das Knie sogar soweit rekonstruiert werden, wie es vor den Verschleißerscheinungen war. Leiden die Patienten beispielsweise seit geraumer Zeit an Arthrose ist es den Ärzten möglich ein Bild vom Knie zu erschaffen, wie es noch in einem vollkommen funktionstüchtigen Zustand aussah. Die neue Methode von ConforMIS nutzt diese Vorlage um mit Hilfe eines 3D-Druckers eine Form anzufertigen, die für die Produktion des neuen Kniegelenks genutzt wird. Das Kniegelenk ist der Anatomie des Patienten also perfekt angepasst.

Der größte Vorteil in dieser Herangehensweise ist, dass im Gegensatz zur traditionellen Methode ein maßangefertigtes Ersatz-Kniegelenk erstellt wird. Hinzu kommt, dass die neue Methode wesentlich weniger Zeit in Anspruch nimmt, weniger Schmerzen erzeugt und den Patienten schneller regenerieren lässt. Die verwendeten Kniegelenke waren vorangefertigte Gelenke, die für die Patienten passend gemacht werden mussten. Hierfür musste man allerdings die Knochen um das Kniegelenk an das neue Kniegelenk anpassen. Die anliegenden Knochen musste demzufolge abgeschliffen und durchbohrt werden, bis das neue Kniegelenk endlich passte.
Die aktuellen Erfahrungen weisen darauf hin, dass die neue Methode sehr erfolgsversprechend sein kann. Zudem geht die Entwicklung in der Medizin und 3D-Drucktechnologie stetig weiter, was wiederum dazu führen kann, dass die Behandlungsmethoden weiter optimiert werden. Allerdings gilt es zu beachten, dass in dieser sehr jungen Disziplin der Medizin noch keine Langzeitstudien und -erfahrungen erhoben werden konnten. Die Zeit wird also zeigen, wie erfolgreich der eingeschlagene Weg ist.