Das israelische Unternehmen Matricelf hat einen weiteren Meilenstein in seiner Arbeit beim 3D-Druck von Nervenimplantaten für gelähmte Patienten mit Rückenmarksverletzungen erreicht. Die Forscher können nun eigene induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs) aus menschlichen peripheren Blutzellen herstellen und gelingt damit ein wichtiger Schritt, Lähmungen in Zukunft vielleicht heilen zu können.
Matricelf, ein Unternehmen für regenerative Medizin aus Israel, hat laut einem Artikel auf LinkedIn in der Entwicklung seiner 3D-gedruckten Nervenimplantate für gelähmte Patienten mit Rückenmarksverletzungen einen weiteren Meilenstein erreicht. Es ist den Forschern gelungen, eigene induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs) aus menschlichen peripheren Blutzellen herzustellen. Durch eine Kombination mit einem einzigartigen Hydrogel werden 3D-gedruckte Implantate gebildet, die Lähmungen vielleicht heilen könnten.
Details zur Arbeit von Matricelf
Das in 2019 gegründete Unternehmen Matricelf nutzt eine zum Patent angemeldet 3D-Bioprinting-Technologie, welches im Labor von Professor Tal Dvir, einem Mitbegründer und Chief Scientific Officer des Unternehmens an der Universität Tel Aviv (TAU) entwickelt wurde. Dvir wurde unter anderem mit dem erfolgreichen 3D-Druck eines Mini-Herzens bekannt. Die Bioprinting-Technologie von Dvir ermöglicht durch gleichzeitiges Drucken von Zellen und extrazellulärer Matrix (ECM) von Patienten die Herstellung lebender menschlicher Gewebe und Organe. Flüssige Nanopartikel sorgen für hohe Auflösung und Präzision und stabilisieren die gedruckten Strukturen, bevor sie nach dem Druckvorgang extrahiert werden.

Matricelf berichtete im Februar auf seiner Website über den ersten erfolgreichen Test eines 3D-gedruckten Rückenmarksgewebeimplantats an gelähmten Mäusen, die dadurch wieder gehen konnten. Das Unternehmen plant, im Jahr 2024 3D-gedruckte Rückenmarksimplantate an Menschen zu testen. Sie gehen davon aus, dass ihre Implantate in wenigen Jahren eine Heilung für Lähmungen möglich machen könnten.
Stimmen der Beteiligten
Asaf Toker, CEO von Matricelf, sagte:
„Unsere Fähigkeit, menschliche iPSCs unabhängig herzustellen, ist eine enorme Errungenschaft des F&E-Teams, sowohl in Bezug auf die wissenschaftlichen als auch auf die geschäftlichen Auswirkungen. Die Fähigkeit, iPSCs herzustellen, ohne auf externe Subunternehmer angewiesen zu sein, positioniert das Unternehmen als zentralen Akteur in der Zelltherapie- und regenerativen Medizinbranche und wird die zukünftigen Herstellungskosten senken.“

Tamar Harel Adar, VP R&D von Matricelf, sagte:
„Der Prozess der Reprogrammierung reifer Zellen in iPSC, die das Potenzial haben, sich zu jedem Zelltyp zu differenzieren, ist eine revolutionäre und vielversprechende Technologie in der Welt der Zelltherapie und der regenerativen Medizin. Die Fähigkeit zur unabhängigen Herstellung von iPSCs ist das Ergebnis intensiver Arbeit des F&E-Teams, die auf dem Erwerb und der Entwicklung von anwendbarem Know-how und wissenschaftlichen Instrumenten basiert.“