Die kanadische University of Waterloo berichtet in einer Pressemitteilung über die Entwicklung 3D-druckbare Wundverbände. Diese soll die Behandlung von Verbrennungsopfern verbessern, bei denen vor allem das Verbandwechseln schmerzhaft werden kann. Die Forscher der University of Waterloo haben ein neuartiges Verbundmaterial aus fortschrittlichen Polymeren entwickelt, der den Heilungsprozess von Verbrennungspatienten verbessern und potenzielle Anwendungen für die Arzneimittelabgabe bei der Krebsbehandlung sowie in der Kosmetikindustrie ermöglicht.
Ihre Arbeit haben die Forscher in einem Artikel mit dem Titel „Multi-thermo responsive double network composite hydrogel for 3D printing medical hydrogel mask“ im Journal of Colloids and Interface Science vorgestellt.
Dr. Boxin Zhao, Professor an der Abteilung für Chemieingenieurwesen in Waterloo, sagte:
„Um Verbrennungsopfer zu behandeln, können wir die Form mithilfe eines 3D-Druckers anpassen. Zweitens verfügt das Material über eine fein abgestimmte Oberflächenhaftung, was ein Schlüsselmerkmal ist.“
Für Wundverband und Medikamentenabgabe
Die Forscher haben intelligente Hydrogelmaterialien für den wieder verwendbaren Wundverband genutzt, die leicht auf der Haut haften und wieder abgezogen werden. Damit die Haftung funktioniert, herrscht den Forschern zufolge ein sehr empfindliches Gleichgewicht innerhalb des Materials. Um den Verband an die individuellen Bedürfnisse des Körpers anzupassen, haben die Forscher ein Gesicht und diverse Körperteile in 3D gescannt. Der Verband hatte einen guten Kontakt mit Oberflächen wie Nase und Fingern und lässt sich so für die Herstellung personalisierter Wundverbände für Patienten mit Verbrennungen verwenden.
Das Material lässt sich auch in der Krebsbehandlung einsetzen. Normalerweise muss ein Patient möglicherweise stundenlang in der Klinik bleiben, was ermüdet und unangenehm ist. Mit dem Verband könnte konstant ein Medikament auch außerhalb der Klinikumgebung freigesetzt werden.
Die intelligenten Verbände bestehen aus einem aus Algen gewonnenen Biopolymer, ein thermisch reagierendes Polymer und Cellulose-Nanokristallen. Die thermische Reaktionsfähigkeit des Verbandes ermöglicht eine Erwärmung auf der Haut und eine sanfte Absenkung auf Raumtemperatur. Der Verband dehnt sich aus, wenn er im Kühlschrank gekühlt wird und schrumpft bei Körpertemperatur auf eine kleinere Größe. Dadurch lässt er sich schmerzärmer entfernen.
Zhao sagte:
„Wir stellen uns auch Anwendungen in der Schönheits- und Kosmetikindustrie vor. Kosmetologen können die 3D-Scan-Technologie nutzen, um die Gesichtszüge ihrer Kunden zu analysieren und Hydrogel-Masken individuell anzupassen, die mit spezifischen Gesichts- und Hautpflegeprodukten angereichert sind. Darüber hinaus kann dieser innovative Ansatz plastischen Chirurgen zugute kommen.“
Weitere Projekte dieser Art
Finnische Forscher haben im Jahr 2017 den 3D-Drucker zur Fertigung elektronik-bestückter, 3d-gedruckter Bandagen für bessere Wundversorgung genutzt. Weitere Forscher verwenden den 3D-Druck zur Entwicklung von Wundverbänden mit Sensoren. Mit einem Abonnement unseres Newsletters bleiben Sie über Neuigkeiten zu 3D-Druck-Themen auf dem Laufenden.
Multithermische Aspekte des Wundverbandes
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