Das schwedische Unternehmen Fluicell hat eine mit Hilfe von 3D-Bioprinting entwickelte insulinfreisetzende Biokomposite für Typ-1-Diabetes entwickelt. Diese basiert auf Geweben, die mit dem Biopixlar-System von Fluicell erzeugt wurden. Fluicell hat in seiner Forschung versucht transplantierbare Biokomposite zu verwenden um die Produktion von Insulin effektiv nachzuahmen.
Das in Schweden ansässige Bioprinting-Startup Fluicell hat bei der Entwicklung von Arzneimitteln zur Behandlung von Typ-1-Diabetes einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Für die Diabetestherapie wurde eine biogedruckte insulinfreisetzende Biokomposite entwickelt, die auf Geweben basiert, die mit dem Biopixlar-System von Fluicell erzeugt werden. Das Verfahren beschreibt Fluicell auf seiner Website.
Transplantierbare Biokomposite als alternative Diabetestherapie
Bis heute ist kein Heilmittel für Typ-1-Diabetes bekannt. Die chronische Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem insulinproduzierende Betazellen in der Bauchspeicheldrüse abbaut, wird hauptsächlich mit Insulinspritzen behandelt. Diese Art der Therapie ist zwar meist wirksam, hat jedoch ihre eigenen Herausforderungen, einschließlich der zeitlich richtigen Verabreichung und Zugänglichkeit.
Das im Jahr 2012 als Spin-out der Chalmers University of Technology gegründete Unternehmen Fluicell hat in seiner Forschung versucht, eine alternative Diabetestherapie zu entwickeln, die transplantierbare Biokomposite verwendet, um die Pankreasfunktion durch die Produktion von Insulin effektiv nachzuahmen.

Das von Fluicell Chief Scientific Officer Dr. Tatsiana Lobovkina geleitete Projekt hat mit dem erfolgreichen Bioprinting dieser Biokomposite bereits einen spannenden Meilenstein gesetzt. Mit der Biokomposite wurde gezeigt, dass sie Insulin als Funktion der Glukosestimulation freisetzen kann. Laut Fluicell ist dies ein wichtiger Indikator für das Potenzial des Projekts, um letztendlich eine Therapie für Typ-1-Diabetes zu entwickeln.
Dr. Lobovkina, Projektverantwortlicher für dieses Projekt bei Fluicell, sagt dazu:
„Wir haben vielversprechende Ergebnisse bei unserer Entwicklung von insulinproduzierenden Biokompositen erzielt, die die Stärke von Biopixlar nutzen, um detaillierte biologische Gewebe mit programmierbaren Funktionen zu erzeugen. Mit Biopixlar können wir einen oder mehrere Zelltypen auswählen, einschließlich insulinproduzierender Betazellen, und haben die Kontrolle über deren Lage und die Histologie des resultierenden Gewebes. Wir sehen großes Potenzial in der Entwicklung neuer gewebebasierter Produkte zur Behandlung von Diabetes.“
Hochauflösende Biodruckfunktionen dank Biopixlar-Bioprinter
Der Biopixlar-Bioprinter von Fluicell ist ausschlaggebend für den bisherigen Erfolg des Projekts. Die Maschine wurde Ende 2019 auf den Markt gebracht und kombiniert hochauflösende 2D- und 3D-Biodruckfunktionen. Basierend auf der Mikrofluidik-Technologie eignet sich der Bioprinter für eine Reihe von Forschungsanwendungen, darunter Medikamentenentwicklung, Krankheitsverständnis und Forschung in der regenerativen Medizin.
Obwohl sich das Forschungsprojekt noch in der frühen Entwicklungsphase befindet, ist das Konzept für die Diabetesbehandlung vielversprechend. Das Unternehmen treibt auch eine Reihe anderer Forschungsprojekte auf Basis von Biokomposit an, mit dem Ziel Therapien für Augenkrankheiten und Herzinsuffizienz aufgrund von Gewebeschäden zu entwickeln. Auf unserer Themenseite finden Sie über 220 weiterer Berichte und Forschungen aus dem Bereich Bioprinting. Über alle Neuheiten halten wir Sie auch zukünftig im 3D-grenzenlos Magazin auf dem Laufenden (Newsletter abonnieren).