Forscher der Columbia University entwickeln eine neuartige Methode, um mit Hilfe der 3D-Drucktechnologie die menschliche Kopfhaut möglichst genau zu simulieren und so das Wachstum neuer Haare zu ermöglichen. Das neue Haar wird dann auf die Kopfhaut des von Haarausfall betroffenen Menschen gepflanzt und soll das Risiko eines erneuten Haarausfalls verringern.
Menschen, die an Haarausfall leiden, der genetisch oder durch Medikamente bedingt entstanden ist, können dies oft nicht umkehren. Das wirkt sich negativ auf die Lebensqualität der Betroffenen aus und kann im schlimmsten Fall bis zur Depression führen. Ein Team von Forschern des Columbia University Medical Centers in New York hat eine neuartige, innovative Methode entwickelt, um bei Betroffenen neue menschliche Haare zu züchten. Statt der eigenen Kopfhaut kommen 3D-Druckmethoden zum Einsatz.
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Bisherige Entwicklungen

Forschern konnten bereits Ratten- und Mäusehaare im Labor unabhängig voneinander züchten. Mit menschlichen Haaren war ihnen das jedoch noch nie gelungen. Mitautorin Angela Christiano, Ph.D. und ihr Team überlegten, ob es möglich wäre, das Wachstum neuer Haare im Labor zu stimulieren. Sie planten, eine Umgebung zu schaffen, die der natürlichen Umgebung menschlicher Haarzellen ähnelt.
Sie erzeugten kleine Zellkugeln und suspendierten sie in Flüssigkeitstropfen. Die Kugeln implantierten sie in Mäuse, um zu sehen, ob Haare wachsen. Die implantierten Zellen bildeten Haare, entwickelten sich aber nicht weiter. Mit der 3D-Drucktechnik arbeiteten sie an einer Mikroumgebung, die die natürliche Umgebung der menschlichen Haarfollikel nachahmt. Am Ende stellten sie Kunststoffformen mit überstehenden Verlängerungen von einem halben Millimeter Breite her.
Das Ergebnis
Menschliche Haare wuchsen um die Form herum. Gespendeten Haarfollikelzellen wurden Keratin produzierende Zellen hinzugefügt. Verschiedene Wachstumsfaktoren sollten das Wachstum stimulieren. Es war erfolgreich, jedoch noch nicht perfekt. In weniger als drei Wochen erzeugten die Zellen menschliche Haarfollikel, die in der Lage waren, Haarwuchs zu erzeugen. Die Entwicklung hat das Potenzial, nachhaltige Quellen für natürliches Haar zu etablieren und jedem Menschen, der es benötigt, Haar zu ermöglichen.
Vor drei Jahren haben wir „Cilllia“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine 3D-CAD-Software, die den 3D-Druck von künstlichen Haaren erheblich vereinfachen soll.