Mit einer umfassenden Investition von umgerechnet rund 168 Millionen Euro (271 Millionen AUD) setzt Australien ein deutliches Zeichen für die Zukunft der industriellen Fertigung. Im Fokus steht dabei der Aufbau des Additive Manufacturing Cooperative Research Centre (AMCRC), welches mit einer staatlichen Förderung von 58 Millionen AUD (ca. 36 Mio. Euro) ausgestattet wird. Das Zentrum soll die Entwicklung und Anwendung von additiven Fertigungstechnologien (AM) im ganzen Land vorantreiben, wie das AMCRC schreibt.
AMCRC als strategische Innovationsdrehscheibe
Das AMCRC wird als zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von 101 Partnern fungieren – darunter Großunternehmen wie Boeing, über 70 kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), 13 Universitäten, drei Industrieverbände und das CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation). Ziel ist es, die industrielle Effizienz zu steigern und die Transformation Australiens hin zu einer Netto-Null-Emissionen-Wirtschaft aktiv zu unterstützen.
Die Schwerpunkte der Forschung und Entwicklung liegen auf den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt, Gesundheitswesen, Automobilbau und Bauwesen. Mit der Weiterentwicklung von 3D-Druckverfahren möchte Australien nicht nur seine Produktionsprozesse modernisieren, sondern auch die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit seiner Lieferketten verbessern.
Fokus auf Forschung und Qualifizierung
Simon Marriott, Direktor und Bid Lead des AMCRC, erklärte: „In den letzten zehn Jahren hat die additive Fertigung erhebliche Fortschritte gemacht – von Prototyping zu industrieller Serienfertigung. Das verändert aktuell ganze Produktions- und Lieferketten.“
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Initiative ist der Aufbau einer zukunftsfähigen Fachkräftebasis. Matthew Wall, Leiter für Additive Fertigung bei Boeing Aerostructures Australia, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen:
„AMCRC ermöglicht eine vertiefte Kooperation mit australischen Technologieentwicklern, insbesondere in den Bereichen AM-Tooling und Materialien.“
Lorraine Maxwell, CEO des Australian Manufacturing Technology Institute Limited (AMTIL) und Direktorin des AMCRC, hob hervor, dass Qualifikation und Weiterbildung entscheidend seien:
„Australiens AM-Forschung ist international bereits auf Platz 5. Mit 13 beteiligten Universitäten und dem CSIRO wollen wir die nächste Generation an Fachkräften ausbilden.“
Geplant sind unter anderem industriegeführte Promotionsprogramme, mehr Studienplätze für Bachelor-Studiengänge sowie ein erweitertes Angebot an beruflicher Weiterbildung. Damit soll der Nachwuchs für die additive Fertigung gesichert und der technologische Vorsprung des Landes ausgebaut werden.