Dass der 3D-Druck nicht nur auf dem technischen Sektor eine herausragende Rolle spielen, sondern auch im privaten Umfeld genutzt werden kann, zeigt das hier vorgestellte Beispiel eines in seiner Mobilität eingeschränkten kleinen Katers.
Schüler einer achten Klasse aus Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire haben für einen kleinen Kater, der unter anderem unter Mobilitätsproblemen leidet, einen Rollstuhl gedruckt. Der kleine Maine-Coon Kater trägt den Namen Ray und wurde mit zu kleinen Augen und einer deformierten Wirbelsäule geboren. Letztere macht es ihm unmöglich, die Hinterbeine zu bewegen.

Trotz seines Zustandes wurde der kleine Kater von Carrie Barron in ihr Haus aufgenommen. Barrons Nachbarin Erinn Bakkom, die als Lehrerin an der Portsmouth Middle School arbeitet, schlug vor, dass ihre Schüler einen Rollstuhl entwerfen und mit einem 3D-Drucker fertigen. Sie sollten Ray dabei helfen, etwas mehr Mobilität zu gewinnen. Sowohl für den Kater als auch für die Schüler war das Projekt eine schöne Erfahrung.
Bakkoms Schüler wurden in zwei Teams aufgeteilt. Beide kümmerten sich jeweils um das Design und den 3D-Druck des Katzenrollstuhls. Dabei arbeiteten die Schüler mit einer lokalen öffentlichen Bücherei zusammen, die einen 3D-Drucker besitzt, der von der Öffentlichkeit genutzt werden kann.
Michaela Pugh, die als technische Assistentin an der Portsmouth Public Library arbeitet, zeigte sich gegenüber ABC von dem Projekt sehr begeistert und äußerte: „Ich war offensichtlich sehr aufgeregt, als mir Bakkom eine E-Mail schickte. Es war unser Ziel, die Leute kennenzulernen. Wir hatten die Chance, mit Schülern zu arbeiten und ihnen bei ihren Entwürfen zu helfen, damit sie das gesamte 3D-Druckdesign und den Neugestaltungsprozess sehen konnten.“

Im letzten Monat, kurz vor Beginn der Sommerferien, brachten die beiden Teams ihre 3D-gedruckten Rollstuhl-Prototypen zu Ray, damit er sie ausprobieren konnte. Beide Entwürfe bestanden aus einem 3D-gedruckten Rahmen und Rädern. Leider nahm Ray die beiden Rollstühle nicht sofort an, sondern wollte mit ihnen spielen. Seine Besitzerin ist aber zuversichtlich, dass er sich schnell daran gewöhnen wird.
„Wir haben mit Ray gearbeitet und ihm den Rollstuhl bequemer gemacht. Wir arbeiten daran, ihn ein bisschen zu modifizieren, damit er sich auch drehen kann. Wir hoffen, dass der modifizierte Stuhl sehr bald fertig ist.“
Vor Kurzem konnte Ray einen aktualisierten Prototypen testen, der mit vier Rädern ausgestattet ist. Bei einem Versuch, dem Rollstuhl zu entkommen, gelang es ihm, ein Stück davon abzubrechen. Diese Hürden seien aber Teil des Prozesses, so Pugh.
Die am Projekt beteiligten Erwachsenen sehen das Projekt und die damit gewonnenen Erfahrungen als sehr positiv an. „Die Erfahrung, die Schüler einzubeziehen und etwas für Ray zu schaffen, war für Erin und mich sehr beeindruckend“, kommentiert Barron. „In vielen Unterkünften wäre Ray wahrscheinlich euthanasiert worden. Er ist ein unglaublich besonderer Kater, der sehr glücklich ist und das Leben liebt.“
Wer Rays Geschichte weiterverfolgen möchte, kann ihm auf Instagram folgen.