3D-Drucker werden immer häufiger eingesetzt. In Industrie, kleinen und mittelständischen Unternehmen, in Bildungsstätten wie Universitäten aber auch in Ingenieurbüros, bei Architekten und immer häufiger auch bei privaten Endverbrauchen. Doch wie sicher sind 3D-Drucker? Können 3D-Drucker gehackt werden? Und welche Möglichkeiten gibt es sich seinen 3D-Drucker vor Hackerangriffen zu schützen und sicherer zu machen?
Inhalt:
Der 3D-Druck – ein Fertigungsverfahren, bei dem ein 3D-Drucker das Material Schicht für Schicht aufträgt und so ein fertiges Objekt entsteht – wird immer beliebter. Nicht nur in der Industrie nimmt die Nutzung von entsprechenden Druckern zu, auch im privaten Bereich sind die Geräte inzwischen bezahlbar geworden und nehmen Einzug in die Wohnzimmer und Hobby-Werkstätten.
Doch wie jede relativ neue Technologie die sich auf dem Markt etabliert birgt sie neben den Vorteilen auch Risiken. Es gilt für Hersteller, das geistige Eigentum zu schützen und die Drucker vor Hackern zu schützen. Wie groß die Gefahr von Hacks ist und wie man sich davor schützt (zum Beispiel mit einem VPN-Dienst), wird im Folgenden erläutert.
Sicherheitsrisiken von 3D-Druckern

In einem Netzwerk – ob privat oder in einem Unternehmen – funktionieren 3D-Drucker ähnlich wie Kopierer: sie nehmen automatisch die eingehenden Verbindungen an, was eine Bedrohung für die Cybersicherheit darstellt. Auf diese Weise kann jeder Hacker, der die anfänglichen Verteidigungsmaßnahmen des Netzwerks überwindet, auf das Gerät zugreifen und es kontrollieren.
Problematisch ist, dass in kleineren Unternehmen oder im privaten Bereich der Schutz des Netzwerks oftmals nicht über eine Firewall hinausgeht. Bei Privatpersonen ist die Verlockung von Hackern vielleicht geringer, Zugriff auf einen 3D-Drucker zu erhalten; in Unternehmen sind damit jedoch ernsthafte Bedrohungen des geistigen Eigentums und der Sicherheit verbunden.
Hacker können Produkte unter Umständen sogar manipulieren, so dass es mit einer Fehlfunktion auf den Markt kommt. Cyberkriminellen könnten Unternehmen auch damit erpressen oder es sogar auf Unfälle anlegen; ein Beispiel wäre die Autoindustrie, bei der solch eine Manipulation verheerende Folgen hätte.
Alternativ verkaufen Hacker die gestohlenen Daten vom 3D-Drucker an die Konkurrenz. Vielleicht hat ein Unternehmen sie sogar gezielt angeheuert – Stichwort Unternehmensspionage.
Der beste Schutz des 3D-Druckers
Der 3D-Druck spart Kosten, erhöht die Produktionsmenge und bringt bessere Ergebnisse. Wer sich dazu entscheidet, sollte aber auch ein paar wichtige Schritte befolgen:
Netzwerksicherheit erhöhen
3D-Drucker müssen in jedem Fall in ein sicheres Netzwerk eingebunden sein. Basis sollte eine Firewall darstellen, die auf den gängigen Betriebssystemen bereits integriert ist. Viele Router werden heutzutage ab Werk ebenfalls mit einer Firewall ausgeliefert. Wichtig hierbei: die beste Firewall bringt wenig, wenn sie nicht aktiviert ist. Unternehmen sollten überlegen, zusätzlich auf eine leistungsstärkere Firewall-Lösung zu setzen und sich fachlichen Expertise für die Sicherung ihres Netzwerks zu holen. Denn Risiken lauern für Unternehmen jeder Größe überall.
Verschlüsselung von Dateien
3D-Drucker arbeiten mit sogenannten CAD-Daten (Computer-Aided-Design). Diese sollte man verschlüsseln, denn ohne eine ausreichende Verschlüsselung haben Hacker leichteren Zugriff auf Dateien und können diese analysieren oder verändern. Es gibt spezielle Verschlüsselungstools, die für die additive Fertigung, die ein Drucker verwendet, geschaffen wurden.
VPN-Verbindung

Ein VPN (Virtual Private Network) ist eine Lösung für Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen. In Zeiten, in denen Menschen häufiger im Homeoffice arbeiten, steigt die Gefahr, dass die Mitarbeiter ungewollt zum Sicherheitsrisiko für ein Unternehmen werden können. Denn sie greifen von außerhalb auf das Unternehmensnetzwerk zu, in manchen Fällen mit privaten PCs, die selbst nur unzureichend gesichert sein können. Unternehmen setzen dabei auf eine VPN-Verbindung speziell für Unternehmen. Dabei greifen die Mitarbeiter, egal wo sich befinden, über eine geschützte VPN-Verbindung auf das Unternehmensnetzwerk zu. Ein unbefugter Zugriff auf 3D-Drucker wird damit sehr viel unwahrscheinlicher.
Privatpersonen, die einen 3D-Drucker im Heimnetzwerk integriert haben, können mit einem VPN ebenfalls den Grundschutz einer Firewall ausweiten. Viele VPN-Lösungen sind geräteübergreifend verfügbar, oder es gibt die Möglichkeit, ein VPN auf einem Router zu installieren.
Methoden zur Erkennung von Defekten beim Druck
Inzwischen gibt es immer mehr Methoden auf dem Markt, die mit modernster Technik in der Lage sind zu erkennen, ob der gedruckte Gegenstand mit der dazugehörigen CAD-Datei übereinstimmt. So können Unternehmen vor der Massenfertigung und der Marktveröffentlichung feststellen, ob es zu einem Sabotageversuch gekommen ist.
Dieses Verfahren ist also eher als finale Sicherheitsschleuse gedacht, wenn alle oben genannten Maßnahmen versagen. Für Produktionen, bei denen die Sicherheit des Endprodukts eine noch höhere Priorität hat als in anderen Bereichen (die schon genannte Autoproduktion wäre ein Beispiel), wird dieses Verfahren zum Standard werden.
Sicherheitsexperten für diesen Bereich werden immer wichtiger
Der Bereich des 3D-Drucks ist noch im Wachstum mit einem großen Potential, und genauso wird das Thema Sicherheit in diesem Bereich weiter an Wichtigkeit gewinnen. Daher werden vor allem Unternehmen – Privatnutzer eher weniger – vermehrt auf Drittanbieter setzen, die sich um die Sicherheit der 3D-Drucker kümmern.
Fazit
Das Potential von 3D-Druckern ist nicht zu unterschätzen. Wie jedes andere Gerät, das in einem Netzwerk integriert ist, sind diese aber denselben Gefahren bezüglich Cyberkriminalität ausgesetzt, bergen aber eine ungleich höhere Gefahr, dass Hacker äußerst sensible Daten klauen können; anders als beispielsweise bei Kopierern in einer Netzwerkumgebung.
Mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen wie unter anderem einem VPN-Dienst, Verschlüsselungstools und gegebenenfalls Hilfe von Drittanbietern kann jeder effektiv einem Hack seiner 3D-Drucker vorbeugen. Mehr Tipps zum 3D-Druck erhalten Sie regelmäßig im kostenlosen 3D-grenzenlos Magazin-Newsletter (hier abonnieren).