Das Cleantech-Start-up Additive Drives aus Sachsen arbeitet mit Bauteilen aus dem 3D-Drucker, um Elektromotoren effizienter zu machen. Das Unternehmen, das erst vor einem Monat gegründet wurde, legt den Fokus auf einen Leistungsbereich um 100 Kilowatt für E-Antriebe in Hybriden und Autos. Wir stellen die Pläne von Additive Drives einmal vor.

Additive Drives ist ein noch sehr junges Start-up, das das Ziel hat, den Elektromotor neu zu denken, wie die Gründer laut einem Artikel auf cleanthinking.de erklärten. Die Ausgabeleistung eines solchen Elektromotors ist aufgrund der Erwärmung stark begrenzt. Nuten, die nur maximal zur Hälfte mit Kupfer befüllt werden, führen zu Hohlräumen und Wärmeverlusten. 2018 haben Forscher der TU Chemnitz den weltweit ersten 3D-gedruckten Elektromotor vorgestellt.
Abgabeleistung des Elektromotors um bis zu 45% steigern
Additive Drives passt die Nutform an und erhöht den Kupferanteil. Der Querschnitt der Windung steigt, der elektrische Widerstand reduziert sich.
„Insgesamt lässt sich die Abgabeleistung des Elektromotors dadurch um bis zu 45 Prozent steigern“, verspricht Jakob Jung. Laut Jung bedeutet das einen gewaltigen Sprung für die E-Mobilität.
Durch die Veränderungen verbessern sich die Effizienz und die Entwicklung. Die Hairpin-Wicklung benötigt besonders viele Biege- und Schweißprozesse. Es dauert meist mehr als ein halbes Jahr, bis eine Wicklung fertig ist. Die Verkürzung des Zeitraums auf wenige Wochen soll laut Jung helfen, die Entwicklung von Elektromotoren zu beschleunigen.
Projekte
Additive Drives arbeitet derzeit an mehreren Projekten. Darunter befindet sich neben Elektromotoren für Pedelecs von Binova auch ein Rennsportmotor, den das Unternehmen mit der TU Freiberg entwickelt. Dieser hat unter anderem 3D-gedruckte Einzelspulen.
Der hochpreisige 3D-Drucker, mit dem das Unternehmen in seine Gründung startete, hilft jetzt dabei, Kleinserien ihrer Bauteile herzustellen. Die Unternehmer legen ihren Fokus dabei auf den Leistungsbereich um 100 Kilowatt für Traktionsmotoren in Autos oder E-Antrieben für Hybride. In Zukunft sollen ähnliche Bauteile mit 3D-Druck entstehen. Additive Drives will außerdem den Aufbau eines Elektromotors im Inneren neu durchdenken.