Das Laser Zentrum Hannover möchte Mondstaub schmelzen, um diesen als Material für den 3D-Drucker auf dem Mond einsetzen zu können. Zum Beispiel für den 3D-Druck von Gebäuden. Diese außergewöhnlichen Pläne werden von der Volkswagen Stiftung mit 640.000 Euro unterstützt. Wir stellen das Projekt MOONRISE vor.
„Offen- für Außergewöhnliches“ lautet die Initiative der Volkswagen Stiftung, die Projekte unterstützt, für die nicht so einfach Unterstützer gefunden werden. Das „Projekt MOONRISE“ des Laser Zentrum Hannover (LZH), das von der Volkswagen Stiftung mit 640.000 Euro gefördert wird, ist so ein außergewöhnliches Projekt. Das LZH möchte laut einer Pressemitteilung auf dem Mond zukunftsweisende Technologien testen. Mit geschmolzenem Mondstaub soll Baumaterial für den 3D-Druck zum Beispiel für Gebäude auf dem Mond gewonnen werden.
3D-Druck direkt vor Ort
Umgesetzt wird die Idee mit dem Institut für Raumfahrtsysteme (IRAS) der Technischen Universität Braunschweig. Internationale Raumfahrtorganisationen und Firmen möchten den Mond erkunden und den Weltraum besiedeln. Doch Nutzlast ins All zu bringen ist teuer. Allein ein Kilogramm Nutzlast verursacht Kosten in Höhe von 700.000 Euro. Da ist es naheliegend, wichtige Materialien, Bauteile und Geräte auf dem Mond direkt herzustellen.
Ein Lasersystem, das nicht größer als eine große Saftpackung ist, ist für das Aufschmelzen des Mondstaubs, auch Regolith genannt, zuständig. 2021 könnte es soweit sein, wenn die erste Mondmission des Berliner New-Space Unternehmens PTScientists stattfinden wird.

Projekt „Moon Village“
Der feste Körper, der beim Abkühlen vom Regolith entsteht, könnte zum Bau des „Moon Village“ verwendet werden. Das Moon Village ist ein globales Dorf, das auf dem Mond als Außenposten im All dienen soll. Das Aufschmelzen wird kameraüberwacht und dokumentiert. Es könnten ganze Infrastrukturen wie Fundamente, Wege und Landeflächen durch die Moonrise-Fertigungstechnologie erbaut werden.
Das Projekt existiert seit neun Monaten. Erste Tests sind vielversprechend. Der Laboraufbau wurde angepasst, die Laserhardware getestet. Optiken wurden ausgelegt und erprobt. Aktuell arbeiten Forscher an der Anpassung des Lasers an den Laderaum des Mondfahrzeuges. Der Laser soll an einen Tunnel an dessen Unterseite integriert werden. Die Prüfung auf Weltraumtauglichkeit steht noch aus.
Die NASA plant realistische Schutzräume auf dem Mond. Das Team SEArch+/Apis Cor zog im April ins Finale der 3D-Printed Habitat Challenge.