Das University Hospital Birmingham (UHB) in England hat einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Kopf- und Halskrebspatienten erzielt. Durch den Einsatz maßgeschneiderter, 3D-gedruckter Schneideführungen, die mit einem Stratasys J5 MediJet™ 3D-Drucker erstellt wurden, konnte die Operationszeit um bis zu drei Stunden reduziert werden. Darüber hat Stratasys in einer Pressemitteilung berichtet.

Die Verwendung des 3D-Drucks ermöglicht es dem chirurgischen Team, hochpräzise Geräte basierend auf Patientenscans herzustellen, mit einer Auflösung von bis zu 150 Mikron. Diese Schneideführungen werden aus Biocompatible Clear MED610™ hergestellt, einem starren, transparenten Harz, das für Anwendungen mit langfristigem Hautkontakt (mehr als 30 Tage) und begrenztem Kontakt mit Gewebe, Knochen oder Schleimhäuten (bis zu 24 Stunden) geeignet ist.

Innovative Technologie für bessere chirurgische Planung

3D-Drucker Stratasys J5 MediJet im medizinischen Einsatz zur Fertigung personalisierter Schneideführungen am University Hospital Birmingham
Der Stratasys J5 MediJet™ 3D-Drucker im Einsatz am University Hospital Birmingham, der maßgeschneiderte chirurgische Führungen druckt und zu kürzeren Operationszeiten sowie verbesserten Patientenergebnissen beiträgt. (Bild © Stratasys Ltd. / University Hospital Birmingham)

Stefan Edmondson, beratender klinischer Wissenschaftler (Rekonstruktive Wissenschaft) am Krankenhaus, betont die Vorteile des 3D-Drucks für die chirurgische Planung. Durch die Erstellung von 3D-Visualisierungen basierend auf der individuellen Anatomie jedes Patienten kann das Team sowohl anatomische Modelle als auch personalisierte chirurgische Schneideführungen vor der eigentlichen Operation produzieren.

Diese Technologie ermöglicht es, die Operation genau vorherzusagen und sicherzustellen, dass die akribische präoperative Planung mit höchster Präzision umgesetzt wird. Darüber hinaus ist das chirurgische Team besser vorbereitet, und die Patienten fühlen sich wohler, da der Ablauf und die erwarteten Ergebnisse vor der Operation besprochen werden können.

Präzise Schnitte für komplexe Transplantationen

Ein wichtiger Aspekt der 3D-Drucktechnologie ist ihre Fähigkeit, hochpräzise Schnitte für komplexe Knochentransplantationen zu ermöglichen. Die 3D-gedruckten Schneideführungen gewährleisten, dass der Fibulaknochen des Patienten optimal für die Transplantation im Kopf- oder Halsbereich zugeschnitten wird.

Stratasys‘ GrabCAD Print Software, die mit dem Drucker verwendet wird, trägt zusätzlich zur Zeitersparnis des gesamten 3D-Druck-Workflows bei. Ihre Fähigkeit, automatisch Stützmaterial zu erstellen, ist ein weiterer Vorteil dieses Prozesses.

Erfahrung und Expertise im medizinischen 3D-Druck

Das University Hospital Birmingham, ein Pionier im Einsatz der additiven Fertigung für medizinische Anwendungen, verfügt über langjährige Erfahrung mit verschiedenen Stratasys 3D-Druckern und -Technologien. Der J5 MediJet™, eingeführt im Jahr 2021, ermöglicht die Erstellung von Multimaterial- und Vollfarbdrucken in einem einzigen Druckvorgang und bietet neben einer hohen Zuverlässigkeit eine einfache Wartung.

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