Das britische Queen Alexandra Hospital in Portsmouth verfügt seit Kurzem über einen 3D-Drucker von Formlabs, um mit 3D-gedruckten Modellen Chirurgen ihrer Klinik bei der Operationsvorbereitung zu unterstützen. Auch in der Ausbildung finden die realistischen Modelle aus dem 3D-Drucker ihre Anwendung. Patienten, die mit dem 3D-gedruckten Modell über den Eingriff aufgeklärt wurden, sind viel zuversichtlicher, da sie das Prozedere besser verstehen.
Das Queen Alexandra Hospital in britischen Portsmouth hat einen 3D-Drucker von Formlabs erworben, um sich mit dessen Hilfe künftig besser auf Operationen vorbereiten zu können. Wie in einer Pressemitteilung des Krankenhauses berichtet wird, hilft der 3D-Drucker in der maxillofazialen Abteilung des Portsmouth Hospitals University NHS Trust bei der Behandlung von Krankheiten, Verletzungen und Defekten an Kopf, Hals, Gesicht, Kiefer und Mund. Langfristig soll ein 3D-Hub entstehen.
3D-Druck im Krankenhaus
Für den 3D-Druck werden CT- und DVT-Scans von Patienten in 3D-Modelle von Weichgewebe und Knochen umgewandelt. Mit dem 3D-gedruckten Modell können Chirurgen im Anschluss die anstehende Operation genau planen und die Operationszeit sowie das Patientenrisiko deutlich reduzieren. Medizinstudenten können außerdem damit unterrichtet werden.
Die leitende Kiefer- und Gesichtsprothetikerin Anna Veli sagte:
„Früher konnte es bis zu zwei Wochen dauern, bis ein 3D-Modell von einem externen Lieferanten eintrifft, sodass ein eigener Drucker diese Wartezeit und auch die Kosten drastisch reduziert hat. Das Schöne daran ist, dass es über Nacht gedruckt werden kann und am Morgen unser 3D-Modell bereit ist, an dem wir arbeiten können. Wir können dies dann nutzen, um die Dinge für unsere Patienten zu vereinfachen, die mehr über ihre Operation verstehen können. Die Rückmeldungen unserer Patienten bestätigen, dass sie sich dadurch wohler fühlen, wenn sie der Operation zustimmen.“

Veli erklärt, dass 3D-gedruckte Modelle Chirurgen dabei hilft, sich den Ablauf der Operation vorzustellen und so den Stress und die Operationszeit zu reduzieren. Die Operation wird im Kopf durchgegangen und dort bereits abgeschlossen, bevor sie in den Operationssaal gehen.
Veli weiter:
„Wir hatten einige Fälle, in denen der Chirurg seinen Plan ändern musste, nachdem er das 3D-Modell gesehen hatte, etwas, von dem sie meinen, dass es ein großartiges Werkzeug ist, um Unerwartetes zu vermeiden.“
Auch andere Krankenhäuser nutzen den 3D-Druck zu Operationsvorbereitungen oder zu weiteren Zwecken. Am Inselspital Bern bereiten sich Ärzte auf schwierige Eingriffe an winzigen Kinderherzen mit 3D-gedruckten Modellen vor. Das Queen Elizabeth Hospital in Birmingham, das ebenfalls auf den 3D-Druck setzt, konnte schon 2017 bis zu 20.000 Euro pro Eingriff dank des 3D-Drucks sparen. Diese und weitere interessante Beispiele von 3D-Druck in der Medizin finden Sie in der gleichnamigen Kategorie „3D-Druck(er) in der Medizin„. Verpassen Sie keine News zum 3D-Druck mit einem Abonnement unseres Newsletters.