
Wie Christine Bärnthaler, die Architektin und Geschäftsführerin von OFROOM erklärte, zählt das Drucken mit Beton zu den spannendsten Innovationen in der Branche, denn hier werde direkt aus dem CAD-Programm geplant, die 3D-Gestaltung mit Software und Roboter direkt in ein Produkt oder Objekt übersetzt. Es sei faszinierend, dass die Maschine innerhalb eines Tages im Veranstaltungsraum aufgestellt und in Betrieb genommen werden konnte.

Der BauMinator wiegt rund 500 Kilogramm, besteht aus einem Roboterarm mit einer speziellen Druckdüse und einer Mörtelpumpe. Der 3D-Betondrucker war täglich im Einsatz, wobei unterschiedlichste Objekte im Zuge der einzelnen ein- bis zweistündigen Drucksessionen entstanden. Gedruckt wurden Designmöbel, Vasen, Schalen und 3D-Skulpturen.
Seit dem Jahr 2014 arbeitet Baumit intensiv am Thema 3D-Druck mit Beton. Nach aufwändigen Testläufen entstand eine Maschine, die die 3D-Drucktechnologie mit einem selbstentwickelten Spezialmaterial kombiniert. Mit dem BauMinator lassen sich komplizierteste Formen und Bauteile aus Beton drucken. Bereits im August berichteten wir über den BauMinator, der den 3D-Druck mit Beton revolutionieren und den gedruckten Hausbau ein Stück weit nach vorne bringen könnte.

Das 3D-Druck-Paket – bestehend aus dem Bauminator, Projektplanung, Engineering, Einrichtung der Hard- und Software, der Einweisung bzw. Schulung beim Drucken, Lieferung des Spezialmörtels und der Support vor Ort – kostet etwa 150.000 Euro. Das BauMinator System kann Bauteile, Objekte und Formen von 50 Zentimeter bis 5 Meter Größe fertigen. Egal ob es sich um Rohre, Schächte, Zaunelemente, Outdoor-Möbel, Kunstobjekte oder Dekorationsobjekte handelt.
Der Möglichkeit, aus Beton freigeformte Elemente herzustellen, sind mit dem 3D-Druck kaum Grenzen gesetzt. Einsatzbereiche sind Baumit zufolge zum Beispiel Spezialanfertigungen, wo sich die Schalung nicht rechnet oder nicht realisierbar ist, ebenso sind Kleinserien möglich. Interessant ist der 3D-Betondruck für Unternehmen, die mit Beton, Mörtel oder ähnlichen Materialien arbeiten. Die Zielgruppe reicht vom Baumeister über Fertigteilproduzenten bis hin zu Installationskünstlern und Gartengestaltern. Das österreichische Unternehmen Overtec hat sich wie Baumit auf den 3D-Betondruck spezialisiert, jedoch mit einem Fokus auf Beton-Fertigelemente und einer geplanten Serienproduktion.

Zur Zeit gibt es zwei BauMinator Kunden, die 3D-Betonprodukte auf den Markt bringen, die Nachfrage und das internationale Interesse seien laut Baumit enorm. Wie Robert Schmid, der Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen GmbH berichtet, liege das gedruckte Haus in Europa mit dem BauMinator noch in weiter Ferne, doch die Umsetzung individueller Bauteile und komplexer Formen sei mit dem Gerät schon heute möglich. Dies sei nur der erste Schritt. Planer und Architekten können mit dem System Formen oder Objekte umsetzen, die bislang weder machbar noch finanziell erschwinglich waren. Große Begeisterung löste die spezielle Haptik und Oberflächengestaltung des Betondrucks bei Architekten und Designern aus.






